Mollis Stimmbürger wollen keine Fischfarm

An einer überaus gut besuchten ausserordentlichen Gemeindeversammlung haben die Stimmberechtigten deutlich einen Erschliessungskredit für die geplante Fischfarm ab, womit auch dass Bodenkaufsgesuch hinfällig wurde. Damit kann in Mollis beim Flugplatz keine Fischfarm entstehen.



In Mollis beim Flugplatz wird keine Fischfarm entstehen. (Bild: ehuber)
In Mollis beim Flugplatz wird keine Fischfarm entstehen. (Bild: ehuber)

Zu Beginn der ausserordentlich gut besuchten Gemeindeversammlung – es waren fast 300 Stimmberechtigte anwesend – erhielt Dirk van Vliet nochmals Gelegenheit, sein Projekt einer Fischfarm vorzustellen. Er tat dies sehr ausführlich und mit klaren Aussagen. Beim sogenannten Aquafarming gehe es um die kontrollierte Aufzucht von im Wasser lebenden Organismen wie Fische, Muscheln, Krebstiere und Pflanzen. In Mollis stehe aber vor allem die Aufzucht von Fischen im Vordergrund und zwar in einem geschlossenen Stoffkreislauf. Die dazu gegründete OceanSwiss legt allergrössten Wert darauf, ökologisch und nachhaltig einen gesunden Fisch mit einheimischen Ressourcen (Wasser) zu produzieren. 120 m3 Wasser würden dazu täglich benötigt. Geplant ist, in dieser grössten Fischfarm der Schweiz rund 1500 Tonnen Fisch pro Jahr zu züchten. Die Anlage würde etwa 20 und später rund 50 Arbeitsplätze schaffen. Van Vliet trat der auch verbreiteten Meinung, die Fischfarmanlage würde üble Gerüche erzielen ganz entschieden entgegen. Es gebe keine Emissionen jegwelcher Art. Man habe auch verschiedene andere Standorte im Kanton geprüft, sagte er, aber derjenige im «Inseli» beim Flugplatz Mollis habe sich als bester Standort erwiesen.


Rege Diskussion


Nachdem van Vliet auch einige Fragen beantwortet hatte, eröffnete Gemeindepräsident Fritz Leuzinger die Diskussion zum eigentlichen Kreditgeschäft für die Erschliessung des «Iseli». Schon der erste Redner Godi Krieg, stellte einen Ablehnungsantrag, und wurde in der Folge von mehreren Rednern unterstützt. Hauptargumente waren, eine Fischfarm gehöre nicht so in die Nähe der Wohngebiete und es gebe sicher noch andere Standorte im Kanton. Als weiteres Argumente diente der baldige Zusammenschluss der Gemeinden zu Glarus Nord. Barbara Sulzer stellte im Auftrag von Wohnliches Mollis einen Rückweisungsantrag und wurde ebenfalls von weiteren Votanten unterstützt. Bei der Begründung ging es vor allem um die Fruchtfolgeflächen und man müsse zuwarten bis der Kanton – als einer der letzten der Schweiz – diese endlich ausgeschieden habe. Beim betreffenden Gebiet handle es sich um bestes Ackerland, auch wenn es in der Industriezone liege.


Klarer Entscheid


Nachdem Gemeinderat Mathias Oeler die Versammlung gebeten hatte, die Rückweisung nicht zu unterstützen und jetzt den Mut zu haben, eine Entscheidung zu treffen, wurde der Rückweisungsantrag mit 147 zu 60 Stimmen abgelehnt. In der Hauptabstimmung aber sagten die Stimmberechtigten mit 175 zu 109 Stimmen überraschend deutlich Nein zum vorgeschlagenen Erschliessungskredit von 1,26 Mio. Franken. Damit erübrigte sich der für die Tagwensgemeinde vorgeschlagene Kaufrechtsvertrag im «Iseli» von 36‘479 m2 zum Betrag von 5,18 Mio. Franken. Damit hatten sich die Molliser Stimmbürger klar gegen das Projekt einer Fischfarm entschieden.