Molliser Rebzunft feiert 25-jähriges Bestehen

Mit einem öffentlichen Anlass hat die Rebzunft Mollis am vergangenen Samstag ihr 25-Jahr-Jubiläum begangen. Von den rund 850 Rebstöcken unterhalb des Haltlis werden pro Jahr rund 1000 Flaschen Haltliwy produziert.



Werner Schläpfer (links) heisst die Gäste als Obmann der Rebzunft willkommen. Neben ihm Peter Bertschinger (Mitte) und Urs Spälti. (Bilder: a.lombardi) Die Gäste durften im Weinberg natürlich auch den Haltliwy kosten. Ruedi Schlittler (Mitte) erklärt den Gästen
Werner Schläpfer (links) heisst die Gäste als Obmann der Rebzunft willkommen. Neben ihm Peter Bertschinger (Mitte) und Urs Spälti. (Bilder: a.lombardi) Die Gäste durften im Weinberg natürlich auch den Haltliwy kosten. Ruedi Schlittler (Mitte) erklärt den Gästen

Ende des 19. Jahrhunderts wurden im Weinrain nahe dem ehemaligen Herrschaftssitz Haltli, einem Baudenkmal von nationaler Bedeutung, der Weinbau aufgegeben. Im Jahre 1988 fassten ein paar Männer den Entschluss, am sonnigen Südhang unterhalb des Haltlis wieder einen Rebberg anzulegen. Die damalige Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Glarus als Besitzerin stand dem Projekt von Anfang an positiv gegenüber. So machten sich Peter Bertschinger, Ruedi Blumer, Werner Schläpfer und Hans Bäbler (†) an die anspruchsvolle Aufgabe, den Hang für einen Rebberg herzurichten. Vorerst mussten einige Bäume gefällt werden, und für die Terrassierung holte man einen Fachmann aus dem Schaffhausischen. Gepflanzt wurden schliesslich 350 Stöcke RieslingXSylvaner und 500 Stöcke Blauburgunder.

Heute ein Ertrag von rund 1000 Flaschen Wein


Bis man den ersten Wein geniessen konnte, vergingen drei Jahre. In den zurückliegenden 25 Jahren wurden im Schnitt 400 Weiss- und 600 Flaschen Rotweine produziert. Unter Kennern hat der Haltliwy, wie er offiziell getauft wurde, schon längst einen Platz im Weinkeller gefunden. Das Spezielle am Haltliwy ist zudem, dass für jedes Jahr, oft von verschiedenen Kunstschaffenden, eine neue Etikette entworfen wird.

Zum 25-Jahr-Jubiläum vom vergangenen Samstagnachmittag war die Bevölkerung herzlich eingeladen. Werner Schläpfer, als derzeitiger Obmann der Rebzunft Mollis, begrüsste die Gäste auf der Terrasse des Haltlis und erinnerte an die Entstehung und die ersten Arbeiten im Molliser Rebberg. Peter Bertschinger, auch er wie Schläpfer von Anfang an dabei, blendete mit einer Diaschau auf die 25-jährige Geschichte des Molliser Rebberges zurück. Dabei wusste er auch einige Anekdoten zu erzählen. So sind in einem Jahr einmal Dachse in den Rebberg eingedrungen und haben sehr viele Trauben gefressen, sodass der Ertrag äusserst gering war. Mit einem engmaschigen Drahtzaun konnte der Rebberg später geschützt werden. Die Gäste hatten natürlich auch Gelegenheit, den Haltliwy zu kosten, und vielleicht hat der eine oder andere auch gleich eine Bestellung aufgegeben.

Heute sind es fünf Rebzünfter

Die Grüsse des Gemeinderates Glarus Nord überbrachte Gemeinderat Ruedi Menzi. Da er sich privat mit Weinimport befasst, ist ihm der Weinanbau sehr sympathisch, und er findet es toll, was da in Mollis gemacht wird. Eine Formation der Musikgesellschaft Mollis unter der Leitung von Benjamin Mühlemann brachte ein Ständchen dar und erfreute die zahlreichen Gäste, die sich in einer Festwirtschaft mit Getränken, Risotto und Grilladen bedienen konnten.

Heute sind es fünf Rebzünfter, die für den Molliser Rebberg besorgt sind. Neben Schläpfer und Bertschinger noch Ruedi Schlittler, Kaspar Beglinger und Urs Spälti. Ruedi Schlittler von der gleichnamigen Korken- und Presskorkfabrik in Näfels ist dafür besorgt, dass der Haltliwy einen perfekten, mit Namen und Jahrgang beschrifteten Korken erhält. Neben dem Weinkauf werden auf Anmeldung auch Führungen durch den Rebberg mit Weindegustation angeboten. Und als ein besonderes Geschenk kann man eine Hochzeits- oder Geburtstagsrebe einpflanzen lassen mit Anrecht auf eine Flasche Haltliwy während zehn Jahren.