Angefangen hatte das Molliser Tennisturnier indes als Lokalanlass im Jahr 1997 mit Damen- und Herrenkategorien für die regionale Tennisszene. Der Entschluss, ein Tennisturnier zu organisieren, hatte zwei Gründe: Erstens sollten die hiesigen Spieler Ende April jeweils die Möglichkeit haben, sich auf die eine Woche später beginnende Interclub-Meisterschaft einzustimmen und die Form ein letztes Mal zu prüfen. Zweitens barg die Durchführung des Turniers den angenehmen Nebeneffekt, dass so die Clubkasse des Tennisclubs Mollis aufgebessert wurde. Mit dem damaligen Sportgeschäft Hefti Sport in Mode Glarus und deren Inhaber Ruth und Hans Hefti fand sich rasch ein zuverlässiger Hauptsponsor, welcher das stets wachsende Tennisturnier während 10 Jahren unterstützte.
In den Folgejahren zunehmend Spitzenklasse
Während in den Folgeaustragungen die tendenziell schwach besuchten Frauenkategorien aus dem Turnierangebot gestrichen wurden, entschloss sich die Turnierleitung um den damaligen Präsidenten des Tennisclubs Mollis, Erich Fischli, die Spitzenkategorie der Herren aufzustocken: So nahmen anfangs dieses Jahrtausends zum ersten Mal N4-Cracks (ab der Nummer 70 der Schweiz) am Cup teil und die legendäre „Königsklasse“ war lanciert.
Im Jahr 2003 wiederholte sich das Prozedere, indem die Turnierleitung das oberste Herrentableau abermals für eine weitere Kategorie öffnete: Der Tennisclub Mollis war fortan Gastgeber von Spielern ab der Nummer 30 der Schweiz und verfügte endgültig über das grösste Interclub-Vorbereitungsturnier der Region, welches fortan Spieler aus der ganzen Schweiz, Norditalien und dem süddeutschen Raum anlockte.
Der Erfolg, welchem dem im regionalen Verhältnis kleinen Verein wie dem Tennisclub Mollis mit diesem Turnier beschieden war, blieb anderen Clubs nicht verborgen und rief schliesslich einen Nachahmer auf den Plan: Seit 2004 findet im benachbarten Kanton Schwyz ein Konkurrenzturnier statt, welches mit ungleich grösseren Ressourcen operieren konnte und kann als der Tennisclub Mollis. Kombiniert mit dem Standort in der weiteren Agglomeration Zürich ergab sich folglich ein Wettbewerbsvorteil, welcher den damaligen Hefti Sport-Cup direkt traf.
2007 – Ochsner Sport feiert seinen Einstand
Als nach der zehnten Austragung des Frühjahresturnieres sich der Hauptsponsor aufgrund Geschäftsausgabe vom Hauptsponsoring verabschiedet hatte, stand die Zukunft des Turniers auf wackligen Beinen, wurde es seit der Lancierung des Konkurrenzturniers doch von stetig sinkenden Teilnehmerzahlen geplagt. Nun verlor es auch noch sein Aushängeschild.
Im Spätherbst 2006 ereignete sich jedoch ein Glücksfall, welcher das heutige Tennis Open für Jahre prägen wird: Der Schweizer Sporthändler Nummer 1 und Hauptsponsor der Schweizer Ski- sowie Fussballnationalmannschaft, Ochsner Sport, stieg als Namensgeber beim stagnierenden Molliser Turnier ein. Kombiniert mit der Unterstützung der hiesigen Wirtschaft und dem Tatendrang der erneuerten Turnierleitung sah die Zukunft weniger düster aus: So verfügte das Ochsner Sport Tennis Open 2007 zum ersten Mal seit Jahren wieder über ein grösseres Teilnehmerfeld als im Vorjahr und lockte die Zuschauer vermehrt an. Kombiniert mit herrlichem April-Wetter ging das erste Ochsner Sport Tennis Open folglich als Erfolg in die Turnier-Annalen ein und kann so als kapitalen Re-Launch betrachtet werden.
2008 – Auf zu neuen Ufern
Was in der Wirtschaft das Geschäft belebt, ist im Tennissport nicht unbedingt förderlich, vor allem, wenn das Angebot begrenzt ist und die Paarung an David und Goliath erinnert. Ziel war es also, sich auf eine Nische zu spezialisieren. Für das Ochsner Sport Tennis Open und den Tennisclub Mollis hiess diese Lücke „Nationales Spitzentennis“, welches mit der Einführung der zweithöchsten N-Kategorie (Spieler ab der Nummer 11 der Schweiz) erreicht werden sollte. Dieses ambitionierte Projekt stellte einen Husarenritt dar, zumal einerseits die finanziellen Aufwände verdoppelt und die Professionalität gesteigert werden mussten. Logistisch ging es mit den vier Plätzen im Wydeli und dem einfachen, aber zweckmässigen Clubhaus an die Grenze.
Es stellte sich indes die Frage, ob diese mit dem Ochsner Sport Tennis Open 2008 überschritten werden und sich die Turnierleitung zum ersten Mal in zwölf Jahren gründlich verspekulieren würde. Spätestens vom 25. bis zum 27. April merkten jedoch die Besucher im Wydeli, dass dies nicht der Fall sein würde: Vor fast vollem Haus wurde zum Teil Tennis geboten, welches sonst nur gegen Entgelt im Stadion oder am heimischen Fernseher bewundert werden konnte. Mit professioneller Organisation und einer in der Glarner Wirtschaft stark verankerten Basis wurde das Ochsner Sport Tennis Open 2008 zum grössten Erfolg der Turniergeschichte, sodass das Open einerseits dem Konkurrenzturnier qualitativ den Rang ablief, andererseits ein absolutes Highlight der noch längst nicht am Boden liegenden Glarner Tennisszene bot.
2009+ – Die Bestätigung steht aus
Nach diesem grossen Erfolg war es kein Zufall, dass die Verantwortlichen von Ochsner Sport mit der Turnierleitung des gleichnamigen Opens rasch übereinstimmten, vorzeitig über eine Partnerschaft über den noch laufenden Vertrag hinaus abzuschliessen. Der Filialleiter von Ochsner Sport Glarus, Mathias Endrizzi, meint dazu: „Das Open 2008 war beste Werbung – sowohl für die Glarner Tennisszene als auch für Ochsner Sport. Wir haben Freude, diesen ambitionierten Anlass weiterhin als Haupt- und Namenssponsor supporten zu dürfen.“ Zu verbesserten Konditionen läuft der neue Kontrakt vorerst bis ins Jahr 2011.
Das dritte Ochsner Sport Tennis Open 2009 wird das Jahr der Bestätigung werden, zumal ein solcher Erfolg wie in diesem Jahr nur noch schwer zu toppen ist. Der Turnierleitung kommt indes nicht entgegen, dass die Tennishalle Schänis in eine Paintball-Arena reduziert wurde und bedauert diesen Verlust. So würde ein allfälliger Schlecht-Wetter-Plan wohl oder übel ins Wasser fallen. So hofft man, dass Petrus – wie in vergangenen Jahren –ein Fan des Glarner Turniers sein wird, sodass auch die kommenden Tennis Opens, weiterhin mit Ochsner Sport als Haupt- und Namenssponsor, Tennis von nationaler Spitzenklasse bieten können.
