Mozart – oder nicht Mozart?

Seit Jahrhunderten scheiden sich die Geister: sind sie von ihm, oder sind sies doch nicht? Die Rede ist von sechs Sonaten, die kurz nach Mozarts Tod unter dessen Namen erschienen sind. Bis heute hat sich die Frage nicht endgültig geklärt, ob sie tatsächlich aus der Feder des grossen Meisters stammen – oder eben nicht



Die Geigerin Ryoko Suguri präsentiert mit Martin Zimmermann zwei Sonaten von Mozart – oder vielleicht doch nicht von ihm.
Die Geigerin Ryoko Suguri präsentiert mit Martin Zimmermann zwei Sonaten von Mozart – oder vielleicht doch nicht von ihm.

Die in Winterthur lebende japanische Geigerin Ryoko Suguri und der Glarner Organist und Pianist Martin Zimmermann haben die höchst selten gespielten Werke einstudiert und führen sie am kommenden Sonntag in der reformierten Kirche Mitlödi auf.


Wenige Jahre nach Mozarts Tod tauchten sechs anonym überlieferte Sonaten für Klavier und Violine auf, die alsbald Mozart zugeschrieben wurden. Postwendend erhoben sich aber Stimmen, die die Urheberschaft Mozarts anzweifelten. So schrieb die Witwe Constanze Mozart in einem Brief an den Musikverleger Johann Anton André, sie habe «gar gewaltigen Skrupel, dass sie nicht von Mozart» stammten, und Schwester Nannerl hatte noch nie von den Werken gehört. Dennoch überraschen die Sonaten mit ihren vielfältigen Ideen, der Leichtigkeit und einigen Stellen, die aufhorchen lassen. Zudem stehen die Werke in einigen Punkten den Pariser Sonaten von Mozart sehr nahe. Aber ob sie wirklich von Mozart sind?

Ryoko Suguri und Martin Zimmermann kombinieren zwei dieser Sonaten mit weiteren in Vergessenheit geratenen Werken aus jener Zeit: Mit einer Sonate des böhmischen Geigers Franz Benda etwa, die mit ihrer herrlichen Melodik und dem packenden, virtuosen Gestus verblüfft. Auch Beethovens einziges Variationenwerk für Klavier und Violine, ein Stück voller Schalk und Esprit, ist selbst unter Musikern kaum bekannt. Das Programm wird schliesslich von einem umso bekannteren Stück abgerundet, mit Mozarts beliebter G-Dur-Sonate KV 301.

Die Evangelische Kirchgemeinde Mitlödi lädt alle Interessierten zu diesem spannenden Programm herzlich ein. Der Eintritt ist wie immer frei. eing.

Sonntag, 23. November, 17.00 Uhr, Evangelische Kirche Mitlödi: Kirchenkonzert.