Mozart und seine Schüler – für einmal im Freulerpalast

Etwas sei vorweggenommen: Die Matineen im Freulerpalast Näfels – stets vom Stadtglarner Daniel Zbinden, Klavierlehrer an der Glarner Musikschule organisiert – haben sich über die Jahre hinweg zu derart stark Beachtetem entwickelt, dass im stilvollen Konzertraum nicht mehr alle Platz finden. Dies spricht für die jeweils angebotene Vielfalt, die willkommene Kürze und das anschliessende Begegnen im Garten des historisch wertvollen Palasts.



Mozart und seine Schüler – für einmal im Freulerpalast (Bilder: peter meier)
Mozart und seine Schüler – für einmal im Freulerpalast (Bilder: peter meier)

Die vier Anlässe, der letzte trug den Titel «Mozart und sein Schüler» und wurde in riesig kunstvoller Art ausgestaltet, gehören der Vergangenheit an. Bei seiner Begrüssung merkte Daniel Zbinden an, dass es eine Fortsetzung geben werde; dies nahm man noch so gerne zur Kenntnis. Zbinden hatte vielen mit Anerkennung und Wertschätzung zu danken: Dem Gastgeber – den Verantwortlichen des Museums des Landes Glarus, – den vielen Sponsoren, den Betreuenden und Finanzierenden des kulinarischen Teils nach jedem kulturellen Begegnen, den vielen Besucherinnen und Besuchern, den Interpretierenden. Sich und seine Gattin Vilma hätte er durchaus einschliessen können, sie sind es, die planen und organisieren.

Dass es Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) mit der Bearbeitung für Quintett von Christian F. G. Schwencke (1767–1822) nach der «Gran Partita» KV 361 (1781) und dem Werk seines Schülers Anton Eberl (1765–1807) und «Quintuor brillant» op. 48 (1805) in den Rittersaal des Freulerpalasts getragen hat, ist zur Gänze dem Ensemble Pyramide mit Barbara Tillmann, Oboe; Yuko Tsuboi, Violine; Ulrike Jacoby, Viola und Anita Jehli, Violoncello und der Pianistin Vilma Zbinden zu verdanken.
Da kam eine Internationalität an Ausgestaltenden zusammen, die unbeschreiblich harmonierte, riesig gefühlvoll, aufeinander hervorragend abgestimmt auszugestalten wusste, dies mit hohen spieltechnischen Fertigkeiten und einer Vielzahl von gefühlvollen Momenten.
Eberl, so Anita Jehli, sei Mozarts Schüler gewesen. Er war unter anderem 1796 als Kapellmeister am Zarenhof in St. Petersburg tätig. Eberl komponierte enorm viel, teilweise für damals ungewohnte instrumentale Besetzungen.
Mozart schrieb seine Serenade für 17 Instrumente und Kontrabass, legte aber auch eine «moderatere» Fassung für eine kleinere Besetzung mit Klavierbegleitung vor.

Mit bewunderungswürdiger Leichtigkeit, hohem Einfühlungsvermögen und enormer Eleganz wurde gespielt, wurde eine Vielzahl mitgelebter Gefühle in willkommenem musikalischem Reichtum zu Gehör gebracht. Man wurde auf eine gar kurzweilige Reise mitgenommen und liess sich bereitwillig mittragen, innerlich mitschwingend. Es kam ein Reichtum an Harmonie, Unbeschwertheit, Schalk, Verlockendem, Neckischem, echt Leidenschaftlichem, Tanz, leichter Dramatik und Tanz auf, der auf berechtigt grosse Anteilnahme und Anerkennung stiess, der einen verweilen, mitgeniessen liess. Alles war kunstreich, erfüllend ausgestaltet. Zuweilen waren das filigrane Momente, dann wieder ein wahres Feuerwerk samt wirbligem Finale. Der Schlussapplaus war lange, herzlich. Die Zugabe nahm man gerne an, bevor es zu Gedankenaustausch und Verweilen kam.