Rund zwei Dutzend Personen durfte Geneviève Schneeberger als Mitglied der Projektgruppe zur Gründungsversammlung im Kirchgemeindehaus in Weesen willkommen heissen. Xaver Bisig, der sich seit Jahren mit der Ortsgeschichte von Weesen befasst und auch das bestehende Museum betreut, blendete zurück in die lange Geschichte rund um ein Ortsmuseum. Offenbar hat bereits 1890 im «Schwert» ein erstes Museum bestanden. Sicher ist überliefert, dass beim Bau des Gemeindehauses 1971 ein kleines Museum eingerichtet worden ist. Später kam es ins Paradiesli beim Flybach, wo es bis heute untergebracht ist. Die Lage ist jedoch nicht ideal, und auch die Räumlichkeiten sind nicht optimal geeignet. Bisig schilderte die lange Suche nach einem andern Standort für ein Ortsmuseum. Lange wurde eine Möglichkeit im Mariasee geprüft, die aber schliesslich einfach nicht realisierbar war. In einem Gebäude an der Kruggasse hat man nun an bester Lage ein altes Gebäude gefunden, wo sich ein Museum realisieren lässt. Im April 2008 hat die Ortsgemeinde Weesen dem Antrag zugestimmt, das Gebäude durch einen Neubau zu ersetzen.
Holzbau mit drei Stockwerken
Architekt Schwarzenbach erläuterte nun das Projekt für einen Neubau. Das neue Museum setzt von seinem äusseren Erscheinungsbild in Holz einen markanten Schwerpunkt an den Anfang der Häuserzeile hinter der Fischerstube. Im Erdgeschoss ist neben einem Ausstellungsbereich die nötige Infrastruktur vorgesehen, im 1. Obergeschoss ist die permanente Ausstellung des Mittelalters geplant, und im Dachgeschoss sollen die Gemälde der Stiftung ausgestellt werden.
Das Gebäude, für das ein Baukredit von 565‘000 Franken gesprochen worden ist und mit dessen Bau im Sommer 2009 begonnen werden soll, bleibt im Eigentum der Ortsgemeinde. Als Trägerschaft für die Betriebsführung soll jedoch ein Museumsverein gegründet werden, an den das Museum vermietet wird. Die Politische Gemeinde, die Ortsgemeinde und die Stiftung werden einen bedeutenden Teil der Mietzinsen mittragen. Diese drei Institutionen sind daher auch im fünfköpfigen Vorstand des Vereins vertreten. Der Vorstand setzt sich nun aus Franz Hämmerli, Elisabeth Baumgartner, Xaver Bisig, Louis Thum und Geneviève Schneeberger zusammen.
Verein gegründet
Den Rest der Mietzinsen muss der Museumsverein mit Mitgliederbeiträgen, Museumseintritten, freiwilligen Kollekten bei Veranstaltungen oder Zuwendungen aufgebringen. Im neuen Museum sind denn auch verschiedene Aktionen geplant. Es soll ein lebendiges Museum werden, erklärte Bisig. Mit der Unterschrift der anwesenden Vorstandsmitglieder unter die neuen Statuten wurde der «Verein Museum Weesen» offiziell gegründet. Als erstes wird er nun mit der Ortsgemeinde einen Mietvertrag abschliessen. Die Mitgliederbeiträge wurden auf 40 Franken für Einzelmitglieder und auf 60 Franken für Ehepaare festgelegt. Gleich nach der Vereinsgründung am vergangenen Dienstagabend füllten mehrere Anwesende eine Beitrittskarte für den neuen Museumsverein aus.
