Musik und Bild – Vattendroppa in Glarus

Auf kleinem Raum sind sich Musik und Bilder an der Kirchstrasse in Glarus begegnet – für kurze und erfüllende Momente. Die in Ennenda wohnhafte Lisa Eikrann und das Klavierduo Vilma & Daniel Zbinden haben dieses Begegnen ermöglicht. Gastgeberin war Ana Djordevic.



(von rechts): Ana Djordevic, Lisa Eikrann, Vilma und Daniel Zbinden (Bilder: p.meier)
(von rechts): Ana Djordevic, Lisa Eikrann, Vilma und Daniel Zbinden (Bilder: p.meier)

Über Monate hinweg war die Ausstellung im «Stimmwerk» von Ana Djordevic offen. Coronabedingt musste der einst geplante Abschied hinausgeschoben werden, was beileibe kein Nachteil war. So blieb mehr Zeit, um sich Lisa Eikranns Ausgestalten vertiefend anzuschauen. Man versank in einem Reichtum von Formen und Farben, die sich in harmonischer Art fügten, einen Stimmungsreichtum offenbarten, der zum Verweilen einlud. Es ergaben sich starke Wechsel, die ineinanderfliessen, ein Weiterführen ergeben.

Vieles entstand nach Musik des finnischen Komponisten Jean Sibelius und Kompositionen von Prokofjew. Lisa Eikrann begibt sich in diese musikalischen Aussagen, deren Geheimnisse, Farben und weit fassenden Gefühlswelten. Sie lässt sich mittragen, deutet aus, setzt die Musik in Bilder um. Zu diesen Prozessen äussert sie sich unter anderem wie folgt: «Die von Jean Sibelius geschriebene Musik gibt mir das Gefühl, auf einer langen Reise zu sein. Die Reise ist ohne konkretes Ziel. … Ich erlebe, in Bewegung zu sein. Die Landschaft fliesst rückwärts, während ich mich vorwärtsbewege.» Zu Prokofjew führt sie aus: «Ich betrete eine Welt, die er meisterhaft erschafft. Er ist ein Schöpfer eines Reflexions- und Assoziationsraums, der sich in einer individuellen Innenwelt abspielt. In der Musik von Prokofjew reise ich nirgendwo hin, ich bin zuhause.»

Die Vielfalt, der von Lisa Eikrann gehörten Unterschiede und Gefühle, führen zu Bildinhalten, die faszinieren, die zum Innehalten, Betrachten, Vermuten, Vergleichen führen.

Mit Kompositionen von Jean Sibelius (1865–1957), Mikalojus Konstantinas Ciurlionis (1875–1911); Arvo Pärt (*1935) und Kestutis Grybauskas (*1932) entführten Vilma und Daniel Zbinden in den Norden unseres Kontinents; dies mit kurzen, zu einigen Bildinhalten so passenden Sequenzen. Wucht, Dramatik, Verspieltheit und Träumereien klangen auf, behutsam und kunstreich interpretiert. Es waren zeitweise meditative, von viel Ruhe erfüllte Momente, die einherzuschweben schienen. Es ergaben sich willkommen intensive, wechselvolle Erlebnisse, die in den Bildern zum Teil eine Weiterführung ergaben.

Auf kleinem Raum hat ein willkommen vielschichtiges Begegnen stattgefunden.