Musikalische Blumensträusse aus Wien im Güterschuppen in Glarus

Im Rahmen seines 25-jährigen Bestehens konzertierte am vergangenen Sonntagvormittag das bekannte und beliebte Sinfonieorchester «con brio» im ehemaligen SBB-Güterschuppen in Glarus. Nach zweijährigem Unterbruch lud das Regionalorchester zu einer Matinee mit echtem Wiener-Feeling und Heurigenstimmung ein. Bunte musikalische Blumensträusse aus der Musikmetropole Wien mit bekannten Kompositionen von Franz Lehar, Robert Stolz, Josef Strauss, Carl Michael Ziehrer, Emmerich Kálmán erfreuten die Liebhaber von Walzer- und Schrammelmusik.



25 Jahre Orchester «con brio» – Sommer-Matinee im Güterschuppen in Glarus (Bilder: hasp)
25 Jahre Orchester «con brio» – Sommer-Matinee im Güterschuppen in Glarus (Bilder: hasp)

Es war eigentlich nicht, so wie im Flyer angekündet, eine «Wiener Sommernacht» – so lautet nämlich das Motto der diesjährigen Tournee – sondern eine Sonntags-Matinee mit Musik bekannter Wiener Komponisten. In diesem Jahr feiert das 36-köpfige Orchester «con brio» sein 25-jähriges Bestehen. Grund genug, diesen Meilenstein in der Geschichte des Ensembles gebührend zu feiern, und was wäre naheliegender, als dies mit einer Konzert-Tournee in der Region rund um den Zürichsee, ins Linthgebiet und ins Glarnerland zu starten.

Wien – Weltstadt der Musik

Die vom jubilierenden Orchester «con brio» organisierte Sonntags-Matinee erlebte am Sonntagvormittag einen Grossaufmarsch des Publikums. Im bis auf den letzten Platz besetzten ehemaligen SBB-Güterschuppen in Glarus waren Walzer- und Schrammel-Melodien der bekanntesten Wiener Komponisten zu hören. Das rund anderthalb Stunden dauernde Konzert von «con brio», welches von der Besetzung her als Sinfonieorchester bezeichnet werden darf, überzeugte von A bis Z. Die vier Instrumentengruppen mit Streichern, Holzbläsern, Blechbläsern und Perkussionisten liessen keine Zweifel offen: «Hier sind wahre Könner am Werk». Einzig die Akustik für ein Ensemble in dieser Grösse war im Güterschuppen vielleicht nicht unbedingt optimal. Nichtsdestotrotz erlebten die Anwesenden ein musikalisches Feuerwerk aus Wien, Welthauptstadt der Musik und Heimat vieler bedeutender Musiker und Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven oder Franz Schubert. Diese Komponistengrössen waren zwar an der Matinee nicht vertreten. Dirigent Stefan Zindel und Konzertmeisterin Caroline Thoma, die für den musikalischen Bereich zuständig waren, bevorzugten für einmal Kompositionen andere, ebenso bekannte Wiener Komponisten.

Musikalischer Abstecher auf den «Prater»

Pünktlich wie eine Schweizer Uhr hiess Moderator Max Wild das Publikum im ehemaligen SBB-Güterschuppen in Glarus herzlich willkommen. Charmant und souverän führte er durch die Matinee und gab zusätzlich Informationen und Erläuterungen zu den einzelnen Kompositionen. Die musikalische Reise führte in die Musikmetropole Wien. Mit Carl Michael Zierers Ouvertüre «Die Landstreicher», dem Marsch «Folies-Bergère», mit Ausschnitten aus Franz Lehars Operette «Die lustige Wittwer», Emmerich Kálmáns Walzermelodien aus der Operette «Die Csardasfürstin», Eduard Strauss berühmte Schnellpolkas «Eingesendet», op. 240 und «Ausser Rand und Band», op.168», Carl Michael Ziehrers zackiger «Sternebanner-Marsch, op. 460 wurden die Streicher, Bläser und Perkussionisten des Ensembles, allesamt Amateurmusiker, stark gefordert. Den krönenden Abschluss einer unvergesslichen Matinee bildetet der Walzer «Wiener Praterleben» vom Siegfried Wittwer, zugleich ein musikalischer Abstecher auf Wiens weltbekannte Unterhaltungsmeile «Prater».

Mit tosendem Applaus wurden die Musiker des Orchesters «con brio» vom Publikum nach dem Konzert begeistert gefeiert. Mit einem kräftigen «Tschau-Baba, Bussi, bis bald», verabschiedeten sich Musikerinnen und Musikern vom begeisterten Glarner Publikum! Dieses verdankte den professionellen Auftritt des Orchesters mit tosendem Applaus.