Musikwoche Braunwald – la voix humaine – Das ergreifende Schlusskonzert

Das Generalthema der diesjährigen Musikwoche war der menschlichen Stimme gewidmet. Sorgsam und kreativ Zusammengestelltes wurde von verschiedensten Ensembles, Solistinnen und Solisten in einer Vielseitigkeit angeboten, die absolut faszinierend war und auf erfreulich hohes Interesse stiess. Das Programm der Chorwoche zum Thema hatte Trauergesänge des 17. Jahrhunderts zum Inhalt. Unter Leitung von Andrea Fischer erarbeitete die grosse Chorgemeinschaft spürbar Forderndes und bot dies mit den Solistinnen und Solisten und wenigen, sorgsam und ausdrucksstark strukturierenden Instrumentalistinnen und Instrumentalisten (Theorbe, Barockcello und Gambe, Orgel, Timpani) in beeindruckender, mit starkem Beifall bedachten Einheit an.



la voix humaine - Das ergreifende Schlusskonzert Bilder: p.meier)
la voix humaine - Das ergreifende Schlusskonzert Bilder: p.meier)

In der Vorankündigung war nachzulesen, dass diese Trauergesänge alle auf ihre Weise die aktuell erlebte Flüchtigkeit und Nichtigkeit des Seins aufleben lassen. In einem der ergreifendsten Madrigalzyklen von Claudio Monteverdi (1567–1643) wird der frühe Tod der jungen Sängerin Caterina Martinelli im Verlaufe von sechs Gedichten betrauert, innigst und schmerzreich.

Aus der Sammlung «Israelsbrünnlein» von Johann Hermann Schein (1585–1630) wurden zwei ergreifende, bewegende Lieder gesungen. Es schloss ein Trostlied von Heinrich Schütz (1585–1672) an. Henry Purcell (1659–1795) wurde mit der Aufgabe betraut, für die an einer Pockenerkrankung in jungen Jahren verstorbenen Königin Maria II ein musikalisches Gedenken zu schreiben, das die Gefühle der Trauernden aufzeigen soll. Es entstand so im Jahre 1685 die «Music for the Funeral of Queen Mary».
Die Eröffnungsmusik für Instrumentalisten von Johann Hermann Schein stammt aus «Banchetto musicale».

Die Chorgemeinschaft hatte sich mit Bewegendem, Reichhaltigem und verschiedensten musikalischen Inhalten zu befassen, dies unter der sorgsamen Leitung von Andrea Fischer.
Es wurde mit grosser Innigkeit und Abgestimmtheit in den verschiedenen Registern gesungen. Die klaren Intentionen der Dirigentin wurden mit hoher Aufmerksamkeit umgesetzt. Es klang eine innige, stilvolle Ganzheit auf, die von den Solistinnen und Solisten und den Instrumentalisten einfühlend mitgestaltet wurde. Es wuchsen ergreifende Momente, die zu einer bewegenden Reichhaltigkeit führten.

Und damit endete ein Begegnen, das von den Veranstaltenden in kluger und gewiss fordernder Art vorbereitet worden war und das berechtigte, verdient hohe Aufmerksamkeit geweckt hatte.