Musikwoche Braunwald mit dem Trio Fagott

Die im Verlauf der 83. Musikwoche Braunwald angebotene musikalische Vielfalt kommt einem bunten, übergrossen Blumenstrauss mit erlesenen Raritäten gleich. Pro Tag sind das nicht selten drei Begegnungen, deren Inhalte kaum umfassend widergegeben werden können.



Musikwoche Braunwald mit dem Trio Fagott

Michael Eidenbenz stimmte anlässlich seines Referats vom Montag auf vieles ein. Das machte neugierig. Nach seinen Ausführungen standen Julia Graf, Gabriella Smart und Leonardo Bizzotto auf der Bühne. Sie bilden zusammen das Trio Fagott. Sie alle sind hochtalentierte Spieler, mit ihrem unübersehbar grossen Instrument bestens vertraut. Sie sind in überzeugender Art aufeinander abgestimmt, sind eine Einheit, die mit ihrer wechselvollen, höchst attraktiven Spielkultur ganz viele Emotionen zu wecken vermögen. Ihnen an dieser Matinee zuzuhören, war ein riesiger Genuss.

Mit ganz grosser Eleganz und Innigkeit, ausgereiften technischen Fertigkeiten und hohem musikalischem Sachverstand wurde interpretiert. Man staunte über diese Leichtigkeit und Virtuosität, das erfüllende Zusammenspiel, freute sich über Schönheiten, die in so grosser Zahl aufklangen. Im Verlaufe der verschiedenen Kompositionen von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750), Geoffrey Hartley (1906 – 1992), Justus Johann Friedrich Dotzauer (1783 – 1860), Nicola Termöhlen (*1979), Ludwig van Beethoven (1712 – 1773) und Christian Julius Weissenborn (1873 – 1888) wurde man in Windeseile in willkommen verschiedene Epochen des musikalischen Schaffens entführt. Der Reichtum an Emotionen war erfüllend, einfach schön, eine ungeheure Vielfalt an feinsten Erlebnissen.

Man darf von einer perfekten Spielkunst, von kunstvollem und innigem, beseeltem Ausgestalten schreiben. Festlichkeit, Frohmut, Tanz, leichtfüssiges Enteilen, Leidenschaftliches, Träumerei und Sehnen klangen auf, entschwanden um Neuem Platz zu machen. Gar hurtig wechselten die Momente, gar präzise, in wechselnden Tempi, mit hurtigem, beschwingtem Auf und Ab. Das hörte sich alles an, als sei das Interpretieren eine vergnügliche Spielerei.

Es war ein Geschenk, das man gerne annahm, das willkommene  Wärme und Licht bescherte.

Weiter ging es am Nachmittag mit dem Auftritt von Orfeo Mandozzi, Violoncello und der Pianistin Marta Patrocinio und am Abend mit dem Duo Akmi.