Am Anfang stand die Sonate in G-Dur von Luigi Boccherini (1743 – 1805). Zum breiten, zuweilen satten, dann wieder feingliedrigen Klang des Violoncellos fügte sich das adrette, oft virtuose Spiel auf der Gitarre. Es kamen eine spannende, bewegende Innigkeit, Träumerisches, dann wieder viel Unbeschwertes und Tänzerisches auf. Man liess sich zuweilen richtiggehend mittragen, begann zu geniessen.
Es schloss die Arpeggione Sonate in a-Moll D. 821 von Franz Schubert (1797 – 1828) an.
Der Reichtum an verschiedensten Gefühlen faszinierte. Es wurde gar beschwingt, feingliedrig, mit hervorragender Abgestimmtheit interpretiert. Traum, Sehnen, Verharren, Fragen, Suchen, Enteilen klangen auf, fügten sich zu Packendem. Elegant, anmutig, mit hoher Reife wurde ausgedrückt, mit einer Leichtigkeit, die viel Anteilnahme und Bewunderung weckte.
Der musikalische Weg führte mit Kompositionen von Nikita Koshkin (*1956) und Radamés Gnattali (1906 – 1988) in die nicht minder faszinierende musikalische Neuzeit. Das Hinhören fiel einem leicht. Man vernahm gar Elegantes, hörte Grollen, Wiegen, Beschwören. Die Weite der Celloklänge vermischte sich mit den markanten Akkorden der Gitarre und deren markantem Mitgestalten.
Eine Komposition von Bartok offenbarte viel Kurzweil. Es wurde mit einer Beschwingtheit ausgedrückt, die so viel Spannung und Schönheit in sich barg.
Es war das Verdienst der Interpretierenden, dass der Gang in die musikalische Neuzeit so gut geriet, dass Virtuosität, Spielkultur und gegenseitige Abgestimmtheit in so fruchtbarer Weise zum Tragen kamen, dass die Vielfalt an verschiedensten Stimmungen so packend und mitreissend gedieh.
Herzlich und verdient war der starke Beifall. Mit Ravels «Habanera» kam es zu einer Zugabe, die so etwas wie ein musikalisches Dessert, ein liebenswürdiges Dankeschön war.