Muttertag

Als Begründerin des heutigen Muttertags gilt die Methodistin Anna Marie Jarvis. Sie führte in Grafton am 12. Mai 1907, dem Sonntag nach dem zweiten Todestag ihrer Mutter Ann Maria Reeves Jarvis, ein Memorial Mothers Day Meeting durch.



Dieses Jahr wird der Muttertag am 13. Mai gefeiert. (Bild: ehuber)
Dieses Jahr wird der Muttertag am 13. Mai gefeiert. (Bild: ehuber)

Im folgenden Jahr wurde auf ihr Drängen hin wiederum am zweiten Maisonntag in der Methodistenkirche in Grafton allen Müttern eine Andacht gewidmet. 500 weisse Nelken liess sie zum Ausdruck ihrer Liebe zu ihrer verstorbenen Mutter vor der örtlichen Kirche an andere Mütter austeilen. Sie widmete sich nun hauptberuflich dem Ziel, einen offiziellen Muttertag zu schaffen und startete eine Initiative für die Einführung eines offiziellen Feiertags zu Ehren der Mütter, indem sie Briefe an Politiker, Geschäftsleute, Geistliche und Frauenvereine schrieb. Die Bewegung wuchs sehr rasch an.

Muttertag in der Schweiz


Zwei Gruppierungen ergriffen die Initiative für die Einführung des Muttertages in der Schweiz: die Unions Chrétiennes de Jeunes Gens de la Suisse romande und die Heilsarmee. Erstere veröffentlichten ihren Aufruf bereits 1914 in ihrem Vereinsorgan, wobei sie sich ausdrücklich auf das angelsächsische Vorbild beriefen; sie stiessen in der französischen Schweiz bei reformierten Pfarrern auf ein gewisses Echo, konnten aber in der Deutschschweiz mit ihrer Initiative nicht Fuss fassen. Die Heilsarmee erliess erstmals im Sommer 1917 einen Aufruf zur Begehung eines Ehrentages für die Mutter, der die religiöse Berechtigung einer solchen Ehrung betonte.

Beide Initiativen waren in ihren jeweiligen Institutionen erfolgreich, blieben bis in die Zwanzigerjahre hinein auf kleine Kreise beschränkt. Dann begannen die schweizerischen Verbände der Floristen (angeregt durch ihre deutschen Kollegen), der Gärtnermeister und der Konditormeister sich für den Muttertag zu engagieren. Sie machten im Zentral- und in Ortskomitees, welche den Muttertag propagierten, mit, blieben allerdings in der Öffentlichkeit eher im Hintergrund. Die öffentlichen Aufrufe wurden durch ethisch engagierte Personen des öffentlichen Lebens unterzeichnet. Über die Presse, Flugblätter, das Radio, die Schaufenster der beteiligten Berufsleute wurde der Muttertag für den zweiten Maisonntag 1930 propagiert und gelangte so zum Durchbruch.