Am letzten Freitag, 15. Oktober 2010, fand bereits die 3. Erzähl- und Sagennacht im Nussbüel (Braunwald) statt. Tim Krohn erzählte mit trockenem, schwarzem Humor Geschichten vom Vreneli, Melk und Bersiäneli. Derart lebendig im heimelig dekorierten «Gadä», als ob man meinte, die Gestalten auf den Heuballen gleich selbst zu sehen.
Einstimmung in die Sagen- und Mythenwelt
Die Erzähl- und Sagennacht Braunwald findet jedes Jahr zur gleichen Zeit statt mit wechselnden Gastrednern. Der diesjährige Anlass übertraf alle Erwartungen und 130 Besucher fanden den Weg ins Nussbüel, wo man gleich mit Alphornklängen von Fridli Kundert begrüsst wurde. Viele Besucher genossen die einstündige Wanderung durch den Herbstwald zur Einstimmung, was auch der diesjährige Gastredner Tim Krohn nicht missen wollte. Bei Rösti und anderen Köstlichkeiten im Restaurant Nussbüel konnten sich die Gäste noch wärmen, bevor es dann zum grossen Stall ging, um den sagenumwobenen Geschichten des Schriftstellers zu lauschen. Im «Gadä» fand jeder seinen Platz und die Crew der Gastgeber-Familie Ries kümmerte sich auch dort wohlwollend um die Gäste mit Decken, Tee und Glühwein, damit es nicht allzu kalt war. Nach der Begrüssung von Susi Zentner, Tourismusdirektorin von Braunwald, die ein paar Geheimnisse aus dem Lebenslauf von Tim Krohn zu erzählen wusste, entführte dieser die Zuhörer in die Sagenwelt rund ums Vreneli und den Melk.
Tim Krohn – der Autor mit Glarner Wurzeln
Mit seinem besonderen Stil versteht er es, die Sagen und Mythen aus dem Glarnerland und der Schweiz geschickt ineinanderzupacken und schafft mit Glarner Ausdrücken eine mythisch-heimelige Atmosphäre. Die Geschichten waren manchmal auch gruselig, für die Zuhörer trotzdem lustig. Mit trockenem Humor erzählte Tim Krohn derart lebendig, was beim stillen Lesen nicht gleichermassen erlebbar ist. Deshalb war der Abend wohl auch für alle Tim-Krohn-Fans eine neue interessante Erfahrung.
Während die einen nach der Lesung sich gleich wieder im Restaurant aufwärmen wollten, nutzten die anderen das persönliche Gespräch mit dem Autor und liessen ein Buch von ihm signieren.
Alljährliches Herbst-Highlight
Bald war es dann Zeit für die letzten Gäste nach dem Kaffee und dem berühmten Guggelhopf vom Nussbüel das Taxi von Schuler und Schumacher Transporte zu nehmen, um noch die letzte Fahrt der Braunwald-Standseilbahn zu erreichen. Auf Wiedersehen bis spätestens zum nächsten Jahr hiess es, wenn im Nussbüel wieder die Geister, Quatemberkinder und mythische Boten umherirren – in einer Sagen- und Mythenwelt hoch über dem Alltag.
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