Stolz tragen die vielen Kühe ihren wunderschönen Kopfschmuck, der von den Bäuerinnen mit viel Liebe und Fantasie angefertigt wurde. So eine Alpabfahrt kann bis zu acht Stunden dauern und ist für die Tiere und auch die Helfer jeweils eine harte Arbeit. «Wir müssen sehen, dass die Tiere nicht zu schnell losziehen, sonst besteht die Gefahr, dass nach einer gewissen Zeit die Kraft bei den Vorderbeinen nachlassen und sie unverhofft einknicken.» Darum, so Hedi Luchsinger aus Mitlödi, müsse man die Alpabfahrt ruhig angehen und die Tiere immer wieder etwas bremsen.
Nach der Ankunft beginnt die Arbeit
Mit 28 Kühen hatte sich die Familie Luchsinger und ihre Helfer am früheren Morgen vom Krauchtal in Richtung Mitlödi auf den Weg gemacht. Nach rund fünfeinhalb Stunden waren sie dann glücklich und zufrieden auf ihrem Bauernbetrieb angekommen. Sofort begannen die Kühe nach diesen Strapazen zu fressen und zu trinken. Diese Situation konnte nun ausgenutzt werden. Kuh um Kuh wurde von ihrem Kopfschmuck befreit und die zum Teil grossen Treicheln wurden den Tieren abgenommen. Nicht jede zeigte sich darüber glücklich, wollte sie doch den schönen Kopfschmuck noch etwas länger tragen. Ab und zu benötigte es zwei starke Männer, um eine etwas störrische Kuh zu «entkleiden». Fein säuberlich wurden die Treicheln und der Kopfschmuck an einem bestimmten Platz zusammengetragen, die Treicheln gereinigt, eingefettet und wieder für ein Jahr eingelagert.
Es dauerte nach der Ankunft der Tiere noch einige Zeit bis endlich Feierabend war und man sich gemeinsam an einen Tisch zu einem kleinen Imbiss setzen konnte. Für Mensch und Tier endete damit ein ereignisreicher und schöner Tag.