Nachruf zu einem Film-Vorruf

Die Gemeindestube Schwanden zeigte in Anwesenheit des Ostschweizer Regisseurs und Filmemachers Kuno Bont den Dokumentar-Spielfilm "herzstark" im Rahmen einer echten Film-Vorpremiere. Paul Aebli, Gemeindestube-Präsident, und Kuno Bont, Regisseur des Films, beantworteten diese offensichtlich brennende Premieren-Frage noch bevor der Film via die nagelneue Beamer-Anlage des Gemeindezentrums den Saal mit dem Element des bewegten Bildes erhellte.

Der Unterschied kann je nach Standpunkt von marginaler und dennoch grosser Bedeutung sein, denn das Vorpremieren-Publikum besteht in der Regel nicht nur aus geladener Prominenz. Zudem bekommt man bei einem solchen Anlass, speziell in der Filmbranche, ein möglicherweise in der letzten Konsequenz noch nicht abgeschlossenes Werk präsentiert. Etwas anders ausgedrückt, wird eine Filmversion gezeigt, deren Geburt nicht völlig abgeschlossen ist bzw. das "Filmkind" irgendwie noch an der Nabelschnur des machenden Filmteams hängt. Paul Aebli erklärte die Fragestellung anlässlich der Eröffnungsansprache vereinfacht so: "Geschätztes Publikum, wir zeigen ihnen ein Filmwerk, das es offiziell noch gar nicht gibt!" Der im rheintalischen Werdenberg lebende Bont ergänzte dazu, dass der Film bis zur offiziellen Premiere anlässlich des Filmfestes Vaduz 2010 eventuell noch minimale Korrekturen erhält, das Werk als solches aber praktisch abgeschlossen sei. Aus dieser Optik betrachtet wurde in Schwanden das neueste "Bont-Werk" präsentiert, welches eigentlich erst im Sommer auf den freien Kino- und Fernsehmarkt kommt. Nun, der Film "herzstark", der das schicksalhafte Leben des Erfinders und auch Wirtschaftsmannes Curt Herzstark teilweise in der Form von gespielten Filmszenen und zum Teil mit den Mitteln dokumentarischer Bilder erzählt, kam bei dem in Schwanden anwesenden Publikum durchwegs gut an.

Zudem beantwortete Kuno Bont nach der Filmpräsentation einige Fragen betreffend der Produktion des Film, zur Person Curt Herzstark und zu den wirtschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit im Fürstentum Liechtenstein. Speziell was die liechtensteinische Wirtschaftsförderung im Umgang mit Curt Herzstark anbelangte, war diese offensichtlich nicht über jeden Zweifel erhaben. Diesbezügliches konnte jedenfalls von der neuen Beamer-Anlage des Gemeindezentrums Schwanden nicht gesagt werden, denn diese bewährte sich premierenhaft meisterlich im Rahmen der durchwegs gelungenen Film-Vorpremiere.