Das Rollenbild des Vaters hat sich in den vergangenen Jahren markant geändert – und doch ist die Tatsache nach wie vor Realität, dass die doch eher schwerfälligen Wirtschaftsstrukturen es den Vätern auch heute noch erschweren, ihren Wunsch nach genügend Zeit für das Zusammensein mit ihren Kindern zu befriedigen. Dass Väter nicht nur von „distanzierter“ Warte aus das Aufwachsen ihrer Kinder miterleben möchten, dass sie auch am Entwicklungsprozess ihrer Kinder engagiert teilnehmen möchten, dieser Wunsch wird gerade von vielen Glarner Vätern in den Interviews geäussert, die als Grundlage für die beeindruckende Fotoausstellung dienten. Gehen Sie in die Landesbibliothek und lassen auch Sie sich beeindrucken von den offenen, selbstkritischen und durchaus auch nachdenklich stimmenden Aussagen von 40 Vätern.
Um nicht nur „konsumierend“ das Vatersein zu ergründen, findet vorgängig zur Ausstellungseröffnung im Soldenhof-Saal ein ausschliesslich für Väter bestimmter zweistündigen Workshop mit dem Sozialpädagogen Luc Decurtins statt. Zusammen werden sie sich auf die spannende Suche nach konkreten Ideen für ein lustvolles Zusammensein mit ihren Kindern machen. Aber auch, was möchte ich meinen Kindern auf ihrem Lebensweg mitgeben? Oder, was bedeutet das Vatersein für mich, aber auch, wie erleben meine Kinder mich als Vater? Es soll in gelöster Atmosphäre für alle Väter ein Einhalt in ihrem Alltag als Vater werden, auch eine Chance sein, sich gemeinsam über das eigene Vatersein reflektierend zu äussern.
Abends erzählt Bänz Friedli – bekannt als Kolumnist in der Migros-Zeitung – aus seinem abenteuerlichen Leben als Hausmann. Doch was ein Mann hier in der Rolle als „Desperate Houseman“ erzählt, ist für alle Mütter seit Jahrhunderten Alltag – oder war es? Bestimmt wird dieser Rollentausch aus Sicht eines Mannes genügend Freiraum für Lacher lassen.