«Wer die Radstars einmal hautnah erleben will, darf dieses Rendezvous nicht verpassen. Im Gegensatz zu einer Zielankunft, wo die Rennfahrer nach den Strapazen möglichst schnell verschwinden und der Kontakt mit ihnen wegen der aus Sicherheitsgründen nötigen Absperrung oft gar nicht möglich ist, sind die Rennfahrer hier präsent», sagte Kurt Betschart am letzten Donnerstag an der Pressekonferenz in der lintharena in Näfels. Er bildete einst mit Bruno Risi ein legendäres Paar in den Sechstagerennen und arbeitet inzwischen bei IMG als Technischer Direktor der Tour-de-Suisse-Organisator. Neben dem umwerfenden Alpenpanorama schwärmte er auch von der optimalen Infrastruktur der lintharena.
Happige Schlussetappe
Radprofi Martin Elmiger formulierte anschliessend sein Ziel, im elften Anlauf seinen ersten Etappensieg einfahren zu können. «Die Etappe von Näfels führt durch meine Heimat, hier zu gewinnen wäre ganz speziell.» Das Glarnerland kennt er dabei sehr gut, sind doch Klausen und/oder Sattel häufig in seinem Trainingsprogramm. Aber auch andere Top-Fahrer dürften am 17. Juni am Start sein. Denn ganze 18 Top-Teams sind am viertgrössten Radrennen der Welt am Start. Und das anspruchsvolle Profil mit zwei Bergen der höchsten Kategorie und einer Bergankunft in Sörenberg könnte auch für das Gesamtklassement entscheidend sein. Denn im Gegensatz zur Tour de France werde der Leader auch in der letzten Etappe nicht geschont.
Radprofis hautnah
Zweieinhalb Stunden vor dem Start wird auf dem Parkplatz der lintharena das sogenannte Start-Village geöffnet. «Es herrscht Chilbi-Stimmung. 30 Sponsoren-Zelte sind aufgestellt, wo für Animation gesorgt wird, Degustationen und Wettbewerbe angeboten und Werbeartikel verschenkt werden», sagte Betschart. Anderthalb Stunden vor dem Start treffen dann die Busse mit den Fahrern ein. Bis zehn Minuten vor dem Start haben sie Zeit, sich zu einer im «Dorf» aufgestellten Bühne zu begeben, um ihre Unterschrift auf das Startprotokoll zu setzen. Der Speaker benutzt dabei die Gelegenheit, die bekannten Fahrer zu interviewen.
Werbung für Glarus Nord
Das lokale Organisationskomitee wird präsidiert von der ehemaligen Glarner Sprintrakete Urs Freuler. In seiner aktiven Zeit sei es ihm leider nie vergönnt gewesen, eine Start- oder Zielankunft im Heimatkanton zu erleben, umso mehr freue er sich auf den Start der Königsetappe in Näfels. Dem OK gehören weiter der Geschäftsleiter der lintharena Jakob Kamm (Vizepräsident), Yvonne Wildhaber (Verkehr), Hans Schubiger (Unterhaltung) und Ueli Gerber als Projektleiter an. Kamm betonte dabei, dass ihn vor allem die schnellen und unkomplizierten Wege auf der einen Seite zu Urs Freuler, aber auch zur neuen Gemeinde Glarus Nord begeistert und zum Mitwirken bewogen haben. Der Gemeindepräsident von Glarus Nord hat dabei nicht nur rasch die Unterstützung der Gemeinde zugesagt, sondern sitzt selber als Ehrenpräsident im OK. «Die Tour-de-Suisse-Etappe ist ein grosser Eckpunkt in der jungen Geschichte von Glarus Nord. Und mit Näfels trifft es auch ein wirklich Radsport begeistertes Dorf», meinte Laupper dazu.
Die Tour de Suisse ist eine der traditionsreichsten und populärsten Sportveranstaltungen der Schweiz, verfügt via Medien eine Ausstrahlung sogar weit über die Landesgrenzen hinaus. So wurde die letztjährige Rundfahrt in über 130 Länder ausgestrahlt. Das bedeutet Werbung für die Region, Standortförderung. Der Besuch der Tour de Suisse gibt dem Gewerbe und der lintharena zusätzliche Verdienstmöglichkeiten. Wirtschaftsförderung also. Als kleiner Werbespot wird zu Beginn der Liveübertragung im Schweizer Fernsehen ein kleines Porträt des Startortes eingeblendet.
Volksfestcharakter
Das Team von Urs Freuler hat auch von seiner Seite aus alles unternommen, dass es sich am Sonntagmorgen, des 17. Juni, lohnt, zur lintharena zu pilgern. So bietet die erprobte Catering-Crew von Jakob Kamm von 08.00 bis 12.00 Uhr in der Novalis-Halle einen Tour-de-Suisse-Brunch für Gross und Klein an, mit allem, was das Herz begehrt. Die Steelband Stahlchäfer, die Glarner Tambouren und die Guggenmusik Chällerrattä sorgen mit ihren Auftritten zusätzlich für akustische Stimmung.
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