Näfelser Fahrt – Handeln statt lamentieren

Erfreulicherweise haben sich die Prognosen des Glarner Meteorlogen, Felix Blumer, in allen Punkten bewahrheitet. Die diesjährige Fahrtsfeier konnte bei angenehmen, zu Beginn etwas kalten Wetterbedingungen abgehalten werden. Viele Glarnerinnen und Glarner nutzten den ersten angenehmen Frühlingstag zum Besuch der traditionellen Näfelser Fahrt.



Die Feier beginnt jeweils im Schneisingen (Bild: ehuber) Die Glaraner Regierung und die beiden Weibel lauschen der Uraufführung des Liedes "Mir Glarner fired d'Fahrt" (Bild: ehuber) Die Geistlichkeit lauscht den Worten von Guardian Hans Lenz (Bild: ehuber)
Die Feier beginnt jeweils im Schneisingen (Bild: ehuber) Die Glaraner Regierung und die beiden Weibel lauschen der Uraufführung des Liedes "Mir Glarner fired d'Fahrt" (Bild: ehuber) Die Geistlichkeit lauscht den Worten von Guardian Hans Lenz (Bild: ehuber)

Auch wenn für einmal kein bundesrätlicher Besuch angesagt war, das Interesse an diesem geschichtsträchtigen Anlass war dieses Jahr sehr gross. Viele Glarnerinnen und Glarner fanden am Morgen den Weg zum Platz in Schneisingen um der Fahrtsrede von Landesstatthalter Rolf Widmer zu folgen. Erstmals nahm Regierungsrat Andrea Bettiga als offizieller Vertreter der Glarner Regierung teil. „Es ist für mich ein ganz besonderes Erlebnis in der Kutsche zum Fahrtsplatz gefahren zu werden. Bisher habe ich die Näfelser Fahrt stets als Privatmann besucht.“

Fahrtsrede von Landesstatthalter Rolf Widmer

Nachdem im vergangenen Jahr der Landammann die Begrüssungsrede im Schneisingen hielt, war dieses Jahr turnusgemäss der Landesstatthalter an der Reihe. Regierungsrat und Landesstatthalter Rolf Widmer stellte in seiner Rede die Frage, wie unsere Vorfahren die damalige schwierige Situation gemeistert haben und welche Erkenntnisse sich daraus für die Bewältigung der Probleme der Gegenwart ableiten lassen. Handeln statt lamentieren lautete damals die Devise. Sie hatten ein klares Ziel vor Augen und sie übernahmen Verantwortung und stellten ihr Leben in den Dienst der Gesellschaft. Was sich vor 620 Jahren bewährt hat, kann uns heute nur billig sein. Wir stehen vor grossen Herausforderungen. Wir brauchen in dieser herausfordernden Zeit Freiheitskämpfer des 21. Jahrhunderts, die überlegen, was zu tun ist. Menschen, die handeln statt warten und anklagen. Handeln wir weiter danach, müssen wir uns vor den zukünftigen Herausforderungen nicht fürchten.

Feier auf dem Fahrtsplatz

Der Tross, angeführt von den Tambouren aus Näfels und der Harmoniemusik Näfels, zog anschliessend vom Schneisingen zum Fahrtsplatz in Näfels wo seit 2000 der Ratssekretär Josef Schwitter den Fahrtsbrief verlas. Ein sicherlich nicht leichtes Unterfangen, denn die Wort- und Satzformulierung entspricht überhaupt nicht der heutigen Zeit. Im Anschluss hielt Guardian Hans Lenz aus Näfels die sehr gut und stark auf die heutige Zeit abgestimmte Fahrtspredigt. Nach dem Lied „Nun danket alle Gott“ vorgetragen vom Glarner Kantonal Gesangverein, begab man sich, vorbei an der Hilariuskirche zum offiziellen Denkmal, das an diese denkwürdige Schlacht vom 9. April 1388 erinnert.

Uraufführung beim Schlachtdenkmal

Der Glarner Kantonal Gesangverein unter der Leitung vom Kantonaldirigenten Joseph Müller-Büche trug beim Schlachtdenkmal zum ersten Mal das Lied «Mir Glarner fyred d`Fahrt» vor. Komponiert wurde dieses Lied vom bekannten Musiker Franz Regli aus Glarus. Unterstützt wurde der Gesangsverein durch ein Bläserquartett. Mit dem „Schweizerpsalm“ ,gespielt von der Harmoniemusik Näfels endete die diesjährige Fahrtsfeier, die dank angenehmen Frühlingstemperaturen sehr gut besucht war.


Bilder von der diesjährigen Näfelsers Fahrt finden sie un unser Fotogalerie.