Nationalratskandidat Yannick Schiess (JUSO)

Ende Oktober wählen Herr und Frau Schweizer wieder das eidgenössische Parlament für die kommenden vier Jahre. Während in den grossen Kantonen vor allem bei der Nationalratswahl die Übersicht über die zahlreichen Kandidaten sehr schwierig ist, ist es auch in diesem Bereich im Glarnerland noch gut überschaubar. Die Stimmbürger haben auch durch die Medien die Möglichkeit, die Kandidaten deutlich genauer kennenzulernen.



Yannick Schiess (JUSO) kandidiert für den Nationalrat. (Bild: ehuber)
Yannick Schiess (JUSO) kandidiert für den Nationalrat. (Bild: ehuber)

glarus24 wird in den Wochen vor der Wahl die vier Ständerats- und die zwei Nationalratskandidaten genauer vorstellen. Und was sie über folgende wichtige Themen denken.

Das letzte Jahr war weltweit sehr turbulent, die Einflüsse sind dabei auch für die Schweiz und sogar das Glarnerland spürbar. Nachfolgend möchten wir gerne Ihre Gedanken zu folgenden Themen hören. Wie es in der Politik auch wichtig ist; kurz und prägnant:

glarus24: Thema 1: Finanzkrise, starker Franken?

Yannick Schiess: Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Politik der Sozialdemokraten die mit dem grössten Weitblick ist. Als erste forderten diese die Nationalbank auf, den Franken vorübergehend an den Euro anzubinden, um die Exportunternehmen zu entlasten. Was jetzt aus allen politischen Lagern gutgeheissen wird. Was mir zeigt; es braucht den Staat mehr denn je.

glarus24: Thema2: Atomausstieg, erneuerbare Energien?

Yannick Schiess: Genau dasselbe. Die politische Linke fordert den Atomausstieg seit Jahrzehnten. Die bürgerlichen Parteien wollen die Gefahr nicht wahrhaben und argumentieren mit Stromknappheit und einer Einschränkung der freien Marktwirtschaft bei einem Verbot der Atomkraft. Nach Fukushima sind diese Argumente haltlos geworden, und auch die BDP hat gemerkt, dass das Volk diese Gefahr nicht mehr tragen will. Es zeugt von reiner Interessenspolitik, dass Vertreter der neoliberalen Schule wie Martin Landolt, nun den Staat auffordern, den Atomstrom zu verbieten. Auch wenn ich diesen Sinneswandel grundsätzlich begrüsse, da der Atomausstieg eine Chance für die Schweiz ist.

glarus24: Thema 3: Too big to fail, Bankenkrise?

Yannick Schiess: Systemrelevante Banken dürfen keine Gefahr für unsere Volkswirtschaft darstellen, deshalb ist dies ein Schritt in die richtige Richtung. Doch für sich allein nicht ausreichend. Es braucht mehr Demokratie in der Wirtschaft, und ein verantwortungsbewusstes Denken. Hätten wir solche Massnahmen früher an den Tag gelegt, würden wir uns heute nicht in einer Finanzkrise befinden. Denn die Deregulierung der Finanzmärkte, wie sie in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat, ist nur Ausdruck für ein viel grundlegenderes Problem: Ein paar wenige werden immer reicher, auf Kosten der normalen Bevölkerung.

glarus24: Was sind für Sie die zwei wichtigsten Faktoren für eine positive Entwicklung im Kanton Glarus?

Yannick Schiess: Der Kanton Glarus muss mit einem grösseren Selbstbewusstsein auftreten. Manchmal spürt man eine gewisse Resignation. Jede Glarnerin und jeder Glarner muss das Glarnerland positiv nach aussen tragen. Der Kanton hat viele Vorteile, und diese gilt es zu fördern. Zum Beispiel der Tourismus.

glarus24: Was sind für Sie die zwei wichtigsten Themen in der kommenden Legislaturperiode?

Yannick Schiess: Förderung der Bildung und die Umverteilung des Reichtums.

glarus24: Was können Sie als Neugewählter in Bern auch für den Kanton einbringen?

Yannick Schiess: Ich werde mich mit aller Kraft für den Kanton einsetzen. Seine Stärken fördern und ihm ein Gesicht geben.

glarus24: Wieso sollten die Glarnerinnen und Glarner Ihnen ihre Stimme geben?

Yannick Schiess: Damit der Kanton Glarus nicht rein bürgerlich vertreten wird, und ich mich für die sozialen Anliegen der Glarnerinnen und Glarner einsetzen kann.