Wie viel Nutzung verträgt die Natur? Unter diesem Titel lud das Amt für Bau und Umwelt die Bevölkerung am vergangenen Mittwoch zu einer Podiumsdiskussion ein. Eingeladen waren Thomas Frischknecht, Biker-Weltmeister, Reinhard Schnydrig, oberster Wildmanager des Bundes sowie Alexander Kubli, Präsident des Jagdvereins.
Drei interessante Themen – grosses Interesse
Nach einer kurzen Begrüssung durch Regierungsrat Pankraz Freitag hatten die drei Referenten Gelegenheit während jeweils gut 20 Minuten ihr Anliegen oder ihre Meinung zu den verschiedenen Themen kundzutun. Das Interesse an diesem Anlass war aus unterschiedlichen Gründen sehr gross. Vor allem die Vertreter der Jägerzunft erschienen in grosser Anzahl und beteiligten sich auch engagiert an der anschliessenden Diskussion. Während die beiden Referenten Schnydrig und Kubli sich in der Hauptsache auf das Wild in unserer Natur konzentrierten, beschäftigte der Sportler Frischknecht sich mehr auf die Probleme seines Hobby in Verbindung mit der Natur.
Sport und Natur
In seinem Referat betonte Frischknecht immer wieder, dass die Biker und sicher auch die Jogger das grösste Interesse hätten, die Natur und auch das Leben der Tiere in freier Wildbahn zu schützen und zu schonen. Es sei, das erklärte Ziel die Sensibilität der Sportler – insbesondere bei den Jugendlichen – gegenüber der Natur zu fördern. Das Interesse der Sportler sei, einen Einklang mit der Natur zu finden und vor allem das gewohnte Leben der Tiere nicht unnötig zu belasten. Der Biker bewegt sich zum Beispiel in der Natur nur auf festen, befestigten Strecken, fährt also nicht wie immer irrtümlicherweise angenommen, wild durch die Wälder. Durch das Schaffen von festen Routen – wie zum Beispiel der Bikerpfad in Filzbach – kann sich das Wild ebenfalls auf die neue Situation einstellen. Nach Meinung von Schnydrig sind die Tiere in der Regel sehr anpassungsfähig. Die Tiere in freier Wildbahn benötigen lediglich Nahrung und Ruhe. Dabei sei wichtig, dass der Sportler aber auch der Wanderer das „Schlafzimmer“ der Tiere respektiere. Diesem Wunsch und auch Bedürfnis kommen die Sportler im höchsten Masse nach, so die Ansicht von Frischknecht.
Mitsprache der Sportler wäre positiv
In den letzten Jahren seien immer wieder Nutzungsplanungen erarbeitet worden. Dabei wären aber die Sportler mit ihren Interessen, aber auch ihren Möglichkeiten nie mit einbezogen worden. Nach Meinung von Frischknecht wäre es sinnvoll, wenn in Zukunft auch auf die Stimme der Sportler gehört würde. Dies in erster Linie in beratender Funktion, so könnten sicher Friktionen vermieden und eine zukunftsorientierte Koalition entstehen. Die möglichen Konflikte bei der Nutzungsplanung könnten im Vorfeld bereits besser gelöst, respektive eliminiert werden. Das Freizeitverhalten der Menschen hat sich in den vergangenen Jahren verändert und wird auch in Zukunft immer Veränderungen unterworfen sein. Es ist wichtig, dass bereits rechtzeitig, in gegenseitigem Verständnis, darauf reagiert werden kann.
Sport und Natur lässt sich auf jeden Fall in Einklang bringen, es braucht nur das Gegenseitige Verständnis und Respektieren.
