Naturschutzgebiet Feldbach in Mollis wird aufgewertet

Das national bedeutsame Amphibienlaichgebiet Feldbach in Mollis wird saniert und aufgewertet. Der Regierungsrat nimmt Kenntnis vom Projekt und beauftragt das Departement Bau und Umwelt, mit den Grundeigentümern zu verhandeln.



Die Amphibienleitwerke im Schutzgebiet Feldbach in Mollis werden saniert • (Foto: O. Scheurer)
Die Amphibienleitwerke im Schutzgebiet Feldbach in Mollis werden saniert • (Foto: O. Scheurer)

Das Naturschutzgebiet Feldbach in Mollis weist eine reiche Artenvielfalt aus. Um das Gebiet langfristig zu bewahren, hat der Regierungsrat Ende November 2020 umfassende Schutzmassnahmen beschlossen (Medienmitteilung 24. November 2020). Das Schutzgebiet umfasst 2,6 Hektaren Grundeigentum der Gemeinde Glarus Nord und 1,37 Hektaren der Schweizerischen Eidgenossenschaft (Armasuisse). 200 Quadratmeter Kantonseigentum sind entlang der Kantonsstrasse betroffen. Durch das geplante Projekt und seine baulichen Massnahmen werden primär Amphibien gefördert und ihre Vorkommen gesichert. Es können aber auch andere Arten davon profitieren (z. B. Libellen, Wasservögel). Zudem profitieren die Besucher des Schutz- und Naherholungsgebietes (u. a. Menschen, die auf Rollstühle angewiesen sind).

Bauprojekt

Amphibienleitwerke

  • Die Amphibienleitwerke entlang der Netstalerstrasse werden ersetzt.
  • Die Amphibienunterführungen werden ersetzt, ergänzt und als Rohrdurchlässe unter der Strasse durchgeführt.
  • Entlang der Nord- und Ostgrenze zum Parkplatz werden Amphibienleitwerke erstellt. Die Leitwerke aus Betonelementen werden angeböscht, damit Amphibien vom Platz zu den Laichgewässern, aber nicht in die Gegenrichtung wandern können.
  • Um einen rollstuhlgängigen Zugang gewährleisten zu können, werden die Leitwerke beim nördlichen Zugang zum Schutzgebiet auf das Niveau der Parkplatzoberfläche abgesenkt.
  • Auf der Ostseite werden die Leitwerke ebenfalls auf das Niveau des jetzigen Terrains gesenkt, damit das im Hochwasserfall von Osten heranfliessende Wasser weiterhin ins Schutzgebiet gelangen kann.

Flachwassertümpel: Für die anspruchsvollen Gelbbauchunken sind neue, flache Gewässer notwendig. Auf dem bisherigen Jetplatz werden über dem dichten Betonuntergrund mit lehmigem Erdmaterial Flachwassertümpel erstellt, wo sich die stark gefährdeten Gelbbauchunken einfinden sollen.

Wasserzufluss und -abfluss: Die Dämme, die den Wasserzufluss zum Warmwasserteich regeln, werden repariert und ergänzt. Die Wasserstandsregelung beim Auslass des Warmwasserteiches wird angepasst.

Bepflanzung: Um das Schutzgebiet landschaftlich besser einzubetten und gegen den Parkplatz und die militärischen Anlagen abzugrenzen, werden zusätzliche einheimische, fruchttragende Sträucher gepflanzt.

Besucherinfrastruktur: Im Schutzgebiet werden im Rahmen des Unterhalts nach Rechtskraft des neuen Schutzbeschlusses die Informationstafeln ersetzt und im Norden des Kaltwasserteiches zusätzliche Parkbänke erstellt.

Dienstbarkeitsverträge und Landerwerb

Dem Departement Bau und Umwelt wird die Kompetenz erteilt, mit dem Bund (VBS) und der Gemeinde Glarus Nord Landerwerbsverhandlungen zu führen und die entsprechenden Verträge zu unterzeichnen. 

Kosten und Finanzierung

Der Kostenvoranschlag für die Erneuerung der Anlagen zum Amphibienschutz und die Anpassungen an Wegen und Steg beläuft sich auf 512 300 Franken. Die Kosten für den Landerwerb, die Dienstbarkeiten und kleinere Anpassungsarbeiten werden auf 17 700 Franken geschätzt. Die Kosten des Vorhabens werden somit auf insgesamt 530 000 Franken veranschlagt. Der Bund beteiligt sich aufgrund der Programmvereinbarung 2020–2024 im Bereich Naturschutz mit 75 Prozent an den Kosten. Die Nettokosten für den Kanton belaufen sich demnach auf 132 000 Franken.

Naturschutzgebiet Feldbach in Mollis

Nach der grossen Linthkorrektion im 19. Jahrhundert blieb bei Mollis ein Feuchtgebiet zurück, das mit der Zeit zu grossen Teilen zugeschüttet wurde, um für Landwirtschaft und Militär Land zu gewinnen. 1981 hat der Glarner Regierungsrat im Feldbach in Mollis ein kantonales Schutzgebiet geschaffen. 2001 hat der Bundesrat das Schutzgebiet und ein weiteres Amphibienlaichgebiet nördlich davon in das Inventar der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung aufgenommen.