Der «Happy City Index 2025» misst, wo auf der Welt das urbane Leben am zufriedensten macht. Zürich glänzt mit Bürgernähe und Lebensqualität landet knapp hinter der dänischen Hauptstadt Kopenhagen auf dem zweiten Platz der weltweiten Rangliste. Ich habs ausprobiert und brachte mich vor dem HB, stopfend in das Tram 14, bewehrt mit einem Gehstock, als täuschend, echt Gehbehinderter. Wow, war das aber eng. Es war ein heisser, sehr heisser Sommer, 32°. Die Fahrgäste, geparkt wie Sardinen, waren leicht bekleidet, das Öl lief allerorts frei herunter, es stank. Umfallen konnte man nicht, so hielt ich mir die Nase zu, in der linken Hand den Gane. Am Stauffacher Personenwechsel, ich sah einen freien Sitz, der mir vor der Nase weggeschnappt wurde. Ich stellte mich so hin, dass der sitzende Jüngling mich sah, wie ich mich auf den Stock stützte, null Erbarmen! Der Wagen war wieder sardinenvoll, ab und zu klatschte ein Laptop MacBook Tablet Rucksack an meine Birne. Am Goldbrunnenplatz lichteten sich die Sardinen. Ein Mann mit Büchel sass nun neben mir und stieg an der nächstfolgenden Station aus, nicht ohne mit seinem Instrument mir in einer Drehbewegung die Brille vom Kopf zu streifen. Er sah zurück, durchs Fenster der sich schliessenden Tür, und bat mit einer typischen Handbewegung um Verzeihung. Der Bügel war abgebrochen, der Verursacher durch die Lappen. Mein Zielwunsch Nähe Triemli änderte sich: 14er retour zu Fielmann und Tramfahren für heute aus. Sardinen, Sardinengestank, Sitzproblem als «Behinderter», Rucksackklopfen am Kopf und kaputte Brille. Nun reicht es: Genügend Bürgernähe.



