Ab und zu schaue ich morgens TV Schweiz, SRF Wetter und deren Webcams und fühle Empathie für die Opfer in smog- oder nebelgetauchten Siedlungen. Zurzeit tiefblau und wolkenlos zeigt sich das Wetter an unseren Bergen als absolutes Wander- und Velowetter im November. Eben sah ich auf einer rückseitigen Autoscheibe den Spruch «Meineid guet – Zigerschlitz». Etwa zur Zeit des Mike Krügers, «Nippel durch die Lasche ziehen», 1980, versuchte man den Zigerschlitz aus dem Wortgebrauch zu entfernen. Nur schon das Hören oder Lesen von Ziger macht vielen Eidgenossen Magenschmerzen und einen Schlitz, also Lücke, Fuge, Riss, Kluft oder gar Zäsur mögen wir Glarner/-innen überhaupt nicht. Wir leben in einem Tal mit all seinen Vor- und Nachteilen, jetzt eben mit grossen Vorteilen, die man herausheben könnte. «Glarner Unternehmen, Glarnerinnen und Glarner sind aufgefordert, sich aktiv am Kantonsmarketing zu beteiligen etc ... Social-Media-Kanälen des Kantons Glarus, durch das Verbreiten der Glarner Standortvorteile in der Presse oder ganz einfach durch Gastfreundschaft.» Dieser Standortvorteil ist gegeben, wie oben erwähnt, tiefblau und wolkenlos. Schaut man morgens die SRF-Webcams der Schweiz an, findet man Filmchen von Scuol über Samnaun, Flumserberge, Hoch-Ybrig, Adelboden-Lenk bis Zermatt, alles wolkenlos und höchst amächelig. Elm, Braunwald, Schilt habe ich nicht vergessen aufzuzählen, die gibt es nicht; Glarnerland gleich tote Hose. So komme ich dem Ruf des Kantonsmarketings nach und fordere Webcams, die unsere wunderbare Natur zeigen, das ist ein Muss, ein Tourismuss.