Das frühere Einkaufen war einfach anders, schöner, hammermässiger, pfundiger, urgeiler, bäumiger, affengeiler und groovy, meinen oder glauben viele. Im Posimenter Laden, gleich um die Ecke, erhielt man einen passenden Knopf, Holzringe für den Schleudervorhang, oder einen einzelnen Metalldruckknopf. Der Laden, eine Augenweide. Holzschublädchen, wie damals beim Apotheker. Auch alles Einzelne konnte man im Eisenwarenladen kaufen. Etwa 3 Nägel 5 cm lang, eine Schraube samt Mutter oder eine Dichtung für den undichten Siphon in der Küche. Und wie ist das heute? Päckchenweise muss man das Handarbeitsmaterial nach Hause bringen und hat nach dem Reparieren Dutzende Unterlegscheiben, Schrauben und Nägel übrig und diverse Plastikböxchen für die Umwelt. Das könnte man an Secondhand-Bauläden überbringen, da das nächste Mal das Gesammelte, in eine Schublade gewurstelte, eh nicht mehr passt in Sachen Dicke, Umfang oder Länge. Ein kleiner Trost: verbessert hat sich das Leimen mit den praktischen Sekundenklebern. Das heute eingekaufte Essen ist nur zum Teil groovy, also von guter Qualität. Ich kann mich nicht an frühere schlechte Qualität erinnern. Die Metzger hatten alles fabelhaft-grandios unter Kontrolle. Ebenso die Gemüsehändler. Heute, dutzendweise Jahre später, gibt es z.B. Rückrufe betreffend Rucola. Rucola kennen wir als Salatpflanze. Im deutschsprachigen Raum, ursprünglich als Rauke bekannt, aber in Vergessenheit geraten, wurden die Pflanzen unter ihrem italienischen Namen wieder populär. Eingeführt aus Italien samt Gratis-Salmonellen, bereit zum Zurückbringen. Zurückbringen ist gut! Alles schon gegessen. Zurückbringen, wie geht das jetzt? Die Idee für den Händler wäre, ein sofort wirkendes Abführmittel gratis mitzugeben. Mi Grossmuetter kaufte noch, vor 75 Jahren, im Migros-Verkaufswagen ein. Ich fragte mich damals immer, ob der Name des Verkaufswagens von «Migros» Muetter stammt.