Nein zum Burka-Verbot – Ja zum Raumentwicklungs- und Baugesetz

Leider fand das schöne Wetter vom Sechseläuten den Weg an diesem Sonntag nicht nach Glarus. Auch dieses Jahr war wieder regnerisches Wetter angesagt, trotzdem war die Landsgemeinde gut besucht. Sicher ein Grund, die national, ja sogar international beachtete Abstimmung über ein mögliches Burka, oder Verschleierungsverbot. Bundesrat Guy Parmelin verfolgte mit grossem Interesse die Behandlung der insgesamt zehn Sachgeschäfte.



Nein zum Burka-Verbot – Ja zum Raumentwicklungs- und Baugesetz

Gewohnt ruhig leitete Landammann Rolf Widmer die diesjährige Landsgemeinde, welche im Vorfeld weit über die Kantonsgrenze hinaus für Diskussionsstoff sorgte. Die Abstimmung über ein mögliches Burka- oder Verschleierungsverbot fand dabei vor allem grosses Interesse. Kantonal standen vor allem die Änderung des Gesetzes über die Gerichtsorganisation und die Änderung des Raumentwicklungs- und Baugesetzes im Focus der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am Ring zu Glarus.

Engagierte und emotionale Diskussionen


Die Diskussion über den Memorialsantrag für ein Verhüllungsverbot des eigenen Gesichts wurde zum Teil sehr emotional geführt. Erfreulich, dass sich dabei eine junge Glarnerin erstmals ans Mikrofon wagte und vor dem versammelten Plenum ihre, und die Meinung vieler junger Glarnerinnen und Glarner vertrat. Mit einer Zweidrittelmehrheit wurde der Memorialsantrag abgelehnt. Engagiert wurde anschliessend über die Änderung des Gesetzes über die Gerichtsorganisation des Kantons diskutiert. Nach verschiedenen Voten über Pro und Kontra obsiegte der Antrag von Regierung und Landrat, allerdings recht knapp. Wie im Vorfeld erwartet, gab die Änderung des Raumentwicklungs- und Baugesetzes viel zu diskutieren und führte auch zu einigen Detailabstimmungen. Bei deren zwei musste der Landammann die Hilfe seiner Ratskollegen in Anspruche nehmen, so knapp war das Resultat. In der Schlussabstimmung stimmte die Landsgemeinde dem Vorschlag von Landrat und Regierung zu.

Dem Beitrag von maximal 2,2 Mio. Franken an die Kandidatur, Organisation und Durchführung des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2025 in Mollis – einem Memorialsantrag Verein Kandidatur ESAF 2015 Glarus+ – stimmte die Landsgemeinde ohne Wortmeldung zu.

Das Wetter hatte an diesem Sonntag ein Einsehen und bereits nach kurzer Zeit liess der Regen nach und die Schirme konnten geschlossen werden. Es war auch dieses Jahr wieder eine gute, interessante, spannende, aber vor allem lebendige Landsgemeinde.