Nein zur Abschaffung der Kirchensteuern für juristische Personen



Leerbrief von Hansueli Knobel, Schwanden (zvg)
Leerbrief von Hansueli Knobel, Schwanden (zvg)

Als Gewerbetreibender ist es mir klar, dass unser Staat nur funktioniert, wenn ihm auch die dafür erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Genauso ist es mit den Kirchensteuern. Zwar nimmt meine Buchhaltung nicht an einem Gottesdienst teil und sie kann auch nicht aus der Kirche austreten, wenn sie keinen Bezug dazu hat.

Ich als Inhaber und Geschäftsführer weiss jedoch, dass sich die Kirche um die Menschen kümmert. Und das sind wir alle, welchen Platz wir auch immer in der Gesellschaft einnehmen.

Neben den Gottesdiensten nimmt die Kirche viele andere Aufgaben wahr. Sie kümmert sich zum Beispiel um unsere älteren Mitbürger und bringt ihnen Abwechslung in den Alltag. Mittagstische, Jassnachmittage und Seniorenanlässe basieren auf unentgeltlicher Freiwilligenarbeit, benötigt aber Strukturen und Personal, die diese Aktivitäten ermöglichen.

Wenn der Memorialsantrag angenommen wird, ist die Weiterführung verschiedener Sozialprojekte wie der Altersbetreuung in ihrer jetzigen Form gefährdet.

Diese Dienstleistungen kommen bei Bedarf allen Bürgern zu, ob sie zu einer der Landeskirchen gehören oder nicht und sie werden auch rege genutzt. Jedem einzelnen von uns steht es frei, ob er die Kirche aktiv nutzen möchte oder nicht, sie ist jedoch im Hintergrund immer und uneingeschränkt jederzeit für alle da, etwas nicht Selbstverständliches in der heutigen Zeit.

Sollte der Memorialsantrag angenommen werden, müssen die fehlenden Einnahmen über andere staatliche Institutionen abgefedert werden, nicht auszuschliessen, dass es schlussendlich auch uns als natürliche Personen und Steuerzahler treffen wird.

Deshalb stimme ich Nein zum Memorialsantrag.