Achtung, fertig, los! Mit diesen Worten in Gedanken starteten die Glarnerinnen in ein kampfbetontes, kräftezerrendes Spitzenspiel. Die Partie war zu Beginn ausgeglichen. Auf beiden Seiten wurde es abwechslungsweise spannend vor dem Tor. Die Torhüterinnen konnten aber beide ihren Kasten rein halten. Nach gut einer halben Stunde übernahmen die St. Gallerinnen das Zepter und drückten das Linth-Team stark in die eigene Platzhälfte zurück. Entgegen dem Spielverlauf konnten sich die Linthnerinnen in der 36. Minute aber trotzdem durchsetzen. Hegner konnte die, für die verletzt ausgeschiedene Martorelli, frisch eingesetzte Hug anspielen, welche den Ball kurz vor dem Tor nicht richtig traf, der Ball aber mit viel Glück vor der Torhüterin aufsprang und direkt ins Goal kullerte. Zu übereifrig versuchten die Linthnerinnen daraufhin den Vorsprung zu verwalten. In wenigen Minuten gewährte man den Eschenbacherinnen durch dumme Fouls einige Freistösse aus rund 20 Metern. Torfrau Blumer verhinderte aber mit einigen Paraden den Ausgleich.
Das Linth-Team war wohl zum ersten Mal in dieser Saison bereits in der Pause schon ziemlich ausser Atem. Es war allen klar, dass die Eschenbacherinnen auf den sofortigen Ausgleich setzen würden. Die Verteidigerinnen wussten, dass ihnen noch 45 harte, schweisstreibende Minuten bevorstehen würden. Auch die Vorderleute waren gefordert, der zweite Treffer musste so rasch wie möglich her.
Auch zum Start der zweiten Hälfte zeigten die beiden Teams schnellen, taktisch guten Fussball. Es war ein offener Schlagabtausch in welchem die Linthnerinnen in der 63. Minute die Nase wiederum vorne hatten. Schilling konnte den durch Raymann getretenen Eckball vom Penaltypunkt aus, direkt und unhaltsam im Tor versenken. Die Freude war riesig, aber auch die Angst sass im Nacken. Die Linthnerinnen hatten die Niederlage vom vergangenen Wochenende noch genau vor Augen, als man nach dem 2:0-Vorsprung einen Gang zurückschaltete und die Gegnerinnen gewähren liess. Heute sollte es anders werden. Auf Hochtouren ging es weiter. Die St. Gallerinnen warfen alles nach vorne, waren im Angriff vielfach personell überlegen. In der 70. Minute war es dann die frisch eingewechselte Winiger, welche aus gut 25 Metern zum Schuss kam und den Ball für Blumer unhaltsam in der Ecke versenkte. Die Linthnerinnen liessen sich nicht beirren, gaben weiterhin alles für die drei Punkte, welche das Team zu Eschenbach an die Tabellenspitze aufschliessen lassen würde. Demzufolge, dass die Eschenbacherinnen die Verteidigung fast auflösten und auf’s Linth-Tor stürmten, kam es noch zu einigen brenzligen Situationen und auch die Linthnerinnen versuchten aus Kontern heraus den Sack zuzumachen. Auf beiden Seiten verhinderte dann auch noch der Torpfosten weitere Treffer. Dann plötzlich fiel der Schlusspfiff, es war geschafft. Ein nervenaufreibendes Spiel ging zu Ende. Das Fazit der heutigen Partie: Eine für alle, alle für eine.
Das Linth-Team möchte es aber nicht unterlassen und bedankt sich bei den zahlreich erschienenen Fans beider Seiten, welche mit ihrer tatkräftigen Unterstützung zur Spannung des Spiels beigetragen haben.
Das letzte Meisterschaftsspiel dieser Vorrunde werden die Glarnerinnen auswärts gegen den FC Amriswil am Samstag, 1. November 2008, um 19.00 Uhr bestreiten. nf
FC Linth 04 – FC Eschenbach 2:1 (1:0)
Allmeind, Niederurnen. 100 Zuschauer. Tore: 36. Hug 1:0. 63. Schilling 2:0. 70. Winiger 2:1.
FC Linth 04: Silvia Blumer, Andrea Schilling, Nicole Fegble, Angela Fischli, Sabrina Fischli, Katrin Marti, Andrea Hegner, Astrid Raymann, Olivia Sbriz, Nadia Hauser, Serena Martorelli (33. Stefanie Hug), Marlene Waldvogel.
FC Eschenbach: Manuela Schulthess, Dania Diem, Ramona Gmür, Petra Zuppiger, Christine Ott, Stefanie Aggeler, Astrid Vollenweider, Martina Bachofen, Andrea Gadient, Anja Bernet, Michèle Tschirky, Nina Zuppiger, Alexandra Schaub, Nicole Winiger.
Bemerkungen: Alessandra Scirocco (verletzt). Karten: 22. Fischli (Gelb), 32. Eschenbach (Gelb).
