Netstaler empfangen ihre erfolgreiche Harmoniemusik

Auch nach dem Zusammenschluss der Gemeinden werden alte Traditionen in Netstal weiterhin am Leben aufrechterhalten. Dafür sorgt eigens der örtliche Verkehrsverein Netstal unter dem Präsidium von Peter Schadegg.



Fähnriche der Ortsvereine sind für den Empfang der Harmoniemusik bereit. (Fotos: Hans Speck) Drei Generationen der Harmoniemusik freuen sich an den tollen Leistungen am Eidgenössischen Musikfest in St. Gallen. In der Mitte die beiden Musikkameraden Erich Schirmer
Fähnriche der Ortsvereine sind für den Empfang der Harmoniemusik bereit. (Fotos: Hans Speck) Drei Generationen der Harmoniemusik freuen sich an den tollen Leistungen am Eidgenössischen Musikfest in St. Gallen. In der Mitte die beiden Musikkameraden Erich Schirmer

Nach dem Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Glarus wurde der Verkehrsverein neu aufgewertet und mit neuen, vor allem koordinierenden Aufgaben innerhalb der Dorfgemeinschaft betraut. Mit der Organisation des Empfangs der Harmoniemusik Netstal nach ihrem erfolgreichen Auftritt am Eidgenössischen Musikfest in St. Gallen wurde eine dieser Aufgaben am vergangenen Sonntagabend perfekt umgesetzt. Die Dorfvereine mit Fahnendelegation und die Dorfbevölkerung bereiteten ihrer Harmoniemusik einen würdigen Empfang. Der Einladung des Verkehrsvereins für einen nachfolgenden Apéro mit kühlendem Weisswein wurde in Anbetracht der herrschenden brütenden Hitze gerne Folge geleistet.

Aus der Sicht des Vereinspräsidenten

Dazu schreibt uns Harmoniemusik-Präsident Hansjörg Schneider: «Wir haben zwei wunderschöne Tage in St. Gallen verbracht. Die Nervosität vor dem Wettspiel in der Konzertmusik war spürbar. Vielleicht konnten wir aus diesem Grund nicht unser ganzes musikalisches Pozential abrufen und haben einige Punkte verschenkt. So haben wir in der Kategorie Unterhaltungsmusik Unterstufe einen Mittelfeldplatz belegt. Mit Ausnahme des bestklassierten Vereines ist die Rangliste äusserst eng. 3 bis 4 Punkte mehr, was absolut möglich gewesen wäre, und wir wären an der Ranglistenspitze zu finden. Dieser Umstand ärgert selbstverständlich ein bisschen, da die Möglichkeit für ein Spitzenresultat selber nicht gepackt wurde! In der Parademusik, wo wir zum ersten Mal mit Evolutionen an einem Eidgenössischen Musikfest antraten, mussten wir Lehrgeld bezahlen. Wir können jedoch noch nicht genau abschätzen, warum wir trotz grossem Aufwand und gutem Gefühl im Vorfeld in der hinteren Tabellenhälfte klassiert sind. Da werden wir nach dem Studium der Wettkampfberichte sicher mehr wissen und für die Zukunft die nötigen Schlüsse daraus ziehen. Für unseren Verein war jedoch schon im Vorfeld nicht nur das nackte Resultat entscheidend, sondern auch der Weg dorthin. Bewusst haben wir uns nicht mit externen Musikern verstärkt, sondern alle unsere Vereinsmitglieder mit einbezogen. Durch diese Teilnahme haben wir viele wertvolle Erfahrungen gesammelt, die uns in der Zukunft weiterbringen. Vor allem die vielen Musikanten und Musikantinnen, die erstmals an einem solchen Riesenanlass dabei waren, haben diese Tage einen grossen Eindruck gemacht.


Jugenderinnerungen werden wach

Das Abholen des erfolgreichen Dorfvereins nach einem Eidgenössischen oder kantonalen Fest war damals eine fest verankerte Tradition im Dorfleben von Netstal. Gerne erinnere ich mich an diese Zeit zurück, wo die äusserst erfolgreiche Turnersektion mit ihren Leistungsträgern, unter anderen Nationalturner Felix Weber (Hof Felgg), Kunstturner Jakob Leuzinger (Sternen Schaag) und die Allrounder Fred und Werner Tremp, und wie sie alle hiessen, mit Lorbeerkränzen auf ihre Häuptern von den Vereinsdelegationen samt Ehrendamen auf dem Netstaler Bahnhofplatz empfangen wurden. Barfuss sind wir anschliessend im Gleichschritt zwischen der Harmoniemusik und dem nachfolgenden Turnverein auf den Schulhausplatz mitgelaufen, immer dem Takt des Harmoniemusik-Traditionsmarsches «Frohes Wiedersehen» folgend.