Netstaler Feuerwehr beharrt auf einem Ersteinsatz-Element

Im Zentrum der 103. ordentliche Hauptversammlung stand erneut die Frage: Wie geht es weiter mit der Netstaler Feuerwehr. Nach Meinung der Netstaler Feuerwehr-Verantwortlichen muss der bestehende Sicherheitsstandard für die Bevölkerung unbedingt beibehalten werden. Nur ein Ersteinsatzelement garantiert einen schnellen und effizienten Ersteinsatz auf dem gleichen Level wie bis anhin.



Die Feuerwehr Netstal hängt an ihrem Stützpunkt. (Bild: archiv)
Die Feuerwehr Netstal hängt an ihrem Stützpunkt. (Bild: archiv)

Aktive und ehemalige Netstaler Feuerwächter trafen sich kürzlich in der neuen Netstaler Mehrzweckhalle zur 103. ordentlichen Hauptversammlung. Kommandant Martin Lütschg-Bürgi hiess alle Versammlungsteilnehmer herzlich willkommen. Unter der illustren Gästeschar weilte Regierungsrat Andrea Bettiga, zwei Gemeinderatsvertreter der neuen Einheitsgemeinde Glarus mit Reto Frey, Chef Ressort Sicherheit und Priska Geyer, dessen Stellvertreterin, Vertreter der EZ Kapo Glarus sowie eine grössere Delegation des Gemeinderates mit Gemeindepräsident Hans Leuzinger an der Spitze.

Eingangs der Hauptversammlung gedachten Netstals Feuerwächter den 150‘000 Opfern der schrecklichen Naturkatastrophe von Tahiti. Das ausführliche Protokoll von Aktuar Rolf Flisch sowie die von Kassier Lukas Reifler bekanntgegebenen Zahlen vom Jahr 2009 erhielten die uneingeschränkte Zustimmung der Anwesenden.

Glarner haben auf stur geschaltet!

In seinem ausführlichen Jahresbericht liess Kommandant Lütschg das vergangene Vereinsjahr nochmals Revue passieren. Im Zentrum seiner Ausführungen stand einmal mehr der Dauerbrenner-Knatsch zwischen den Feuerwehren von Netstal und Glarus. Trotz grossen Anstrengungen und einer guten Kompromisslösung der Netstaler, die ihren Auftrag in Form eines Ersteinsatzelementes weiterführen möchten, schalteten die Stadtglarner auf stur und sind nach wie vor zu keinen Konzessionen bereit. Allzu gerne möchten sie das Netstaler Feuerwehrdepot lieber heute als morgen schliessen. Man hat ja schliesslich genügend Platz im überdimensionierten Feuerwehrlokal im Buchholz. Kommandant Lütschg ist trotz diesen momentanen Widerwärtigkeiten zuversichtlich und hofft weiterhin auf eine baldige, einvernehmliche Lösung. Dies ganz im Interesse der Sicherheit der Netstaler Bevölkerung.

Zahlreiche Einsätze im Jahr 2009

29-Mal wurde die Feuerwehr Netstal zu Hilfe gebeten. Das entspricht 11,6% aller gefahrenen Einsätze im Kanton Glarus oder anders ausgedrückt: Jeder neunte Feuerwehr-Einsatz im Kanton betraf die Netstaler Feuerwehr. Ein Leistungsausweis, der wohl alles aussagt und ein starkes Ersteinsatzelement mehr als rechtfertigt. Die Feuerwehr Netstal leistete effizient Hilfe bei 6 Bränden, 5 technische Hilfeleistungen, 8 Alarme (ausgelöst durch Brandmeldeanlagen), 2 Insekteneinsätze sowie ein Ölwehreinsatz. 27 Mal wurde bei einer Vielfalt von Themen mit verschieden Partnerorganisationen geübt. Verschiedene Angehörige der Feuerwehr besuchten kantonale oder regionale Kurse und kehrten mit besten Zensuren nach Hause. Für das Jahr 2010 sind bereits wieder 55 Kursanmeldungen für kantonale und ausserkantonale Kurse vorgesehen. Kameradschaftliches Highlight war der Ausflug ins Felslabor der Nagra und die Fahrt mit der steilsten Zahnradbahn Europas.

Auf zu frischen Taten

Das bewährte Gremium inklusive Kommandant Lütschg ist auch im neuen Jahr bereit zu frischen Taten und stellt sich für ein weiteres Amtsjahr zur Verfügung. Der Bestand der Feuerwehr zum heutigen Zeitpunkt beträgt 56 Angehörige. Rekrutierungsprobleme hat die Feuerwehr Netstal ganz im Gegensatz zu anderen Feuerwehren überhaupt keine. Zu Oberleutnants befördert wurden Urs Baitella und Mauri Sergi. Am 8. Mai 2010 feiert die Feuerwehr Netstal eine weitere Auflage ihres beliebten Pumpifestes.