Neue Chancen mit der Datenautobahn in Glarus Süd

Vor einigen Jahren begann der Aufbau einer Glasfaser-Infrastruktur bei der tbgs. Anforderungen im Bereich Smart-Grid und Smart-Metering führten zu einer Evaluation von Glasfaser-Anbietern. Es zeigte sich jedoch, dass am Markt erhältliche Angebote um Grössenordnungen teurer sind, als ein eigener Aufbau, so Kurt Süess, Geschäftsführer der tbgs.



Startups haben so die Möglichkeit
Startups haben so die Möglichkeit

Im Vergleich zu anderen Kantonen wurde die tbgs in Glarus Süd schon früh mit dem Thema dezentraler Energieproduktion konfrontiert: In der Blütezeit der Spinnereien und Webereien nutzten diese den Strom ihrer eigenen Wasserkraftwerke. Heute existieren die meisten dieser Produktionsstätten nicht mehr, die Wasserkraftwerke produzieren jedoch immer noch Energie und speisen den Strom mit voller Leistung ins Versorgungsnetz der tbgs zurück.

Die Glasfasernetze, die ursprünglich für den internen Betrieb aufgebaut worden sind, stellt die tbgs neu nun auch auf Anfrage für KMUs bereit. Einer der ersten Kunden, die ungleich GmbH, hat dieses Jahr das Projekt «DataCenterLight.ch» gestartet. Sie bietet als erster Anbieter im Glarnerland Cloud-Hosting an. Doch die ungleich GmbH stiess anfänglich auf ähnliche Probleme wie die tbgs:

«Ohne die Hilfe der tbgs wäre das Data Center Light nicht möglich – andere Anbieter verlangen ein mehrfaches an Installationskosten», so Nico Schottelius, CEO der ungleich GmbH.

Preis


Der Preis sei jedoch nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal der tbgs. Schottelius führt weiter aus: «Je nach Anbieter war die Vorbereitungszeit zwischen 3 bis 6 Monaten angegeben. Die tbgs hingegen hatte nach einer Woche den Bagger vor unserer Tür und nach zwei Wochen war das Glasfaserkabel gelegt.»

Michael Trachsler, Leiter Netz & Planung der tbgs, sieht neben der internen Nutzung und dem Data Center Light noch weitere Anwendungsgebiete für die Glasfaser: Bestehende Betriebe können mithilfe vom schnellem Internet konkurrenzfähig am Markt bestehen und sogar noch neue Produkte und Dienstleistungen anbieten.

Ein Glasfaseranschluss gehört heute zur Grundinfrastruktur der KMUs, wie ein Strom- oder Wasseranschluss.

Unternehmen/KMUs

Startups haben so die Möglichkeit, sich in Glarus Süd anzusiedeln, statt anderswo zu gründen. Dies bestätigt Nico Schottelius mit Erfahrung im kleinen Rahmen: «Seitdem wir die schnelle Internetverbindung haben, kommen Leute extra deswegen zum Co-Working nach Schwanden.»

Die schnellere Internetverbindung ist natürlich auch für die bestehenden Unternehmen ein Riesenvorteil.

Sowohl tbgs als auch ungleich GmbH sind sich einig: Die Datenautobahn bietet grosse Chancen für Glarus Süd, es ist Zeit, sie zu nutzen.