Neue Direktzahlungsart der Bauern mit vielen Fragezeichen

Die Landschaftsqualität ist eine neue Direktzahlungsart, die mit der Agrarpolitik 2014–2017 neu eingeführt wird. An der kommenden Landsgemeinde 2014 wird der Glarner Souverän über die Revision des kantonalen Landwirtschaftsgesetzes abstimmen. Es zeigt sich aber klar und deutlich, dass auch nach einer interessanten Flurbegehung im Raume Schwanden/Schwändi noch viele Fragen zu klären und auch viele Unsicherheiten bei den Bauern, den Politikern und der Bevölkerung zu beseitigen sind.



Abteilungsleiter Landwirtschaft
Abteilungsleiter Landwirtschaft

Über die vom Bund beschlossene Reform der Landwirtschaft und die einschneidenden Auswirkungen für die Glarner Bauern wurde während der Flurbegehung mit Vertretern aus der Politik und der Landwirtschaft eifrig diskutiert. An insgesamt fünf Posten wurden die Teilnehmer über die Vor- und Nachteile und über die verschiedenen Möglichkeiten an zusätzliche finanzielle Unterstützungen zu gelangen, eingehend informiert. Und doch überwiegten am Ende des Rundgangs die Fragen und Unklarheiten gegenüber den erhaltenen Antworten.

Was ist Landschaftsqualität?


Um diese Frage zu beantworten, hat die Glarner Regierung Experten beauftragt, um herauszufinden, was effektiv unter Landschaftsqualität zu verstehen ist. Das Bundesamt für Landwirtschaft habe diesen Begriff noch nicht endgültig verabschiedet. Bei der Landschaftsqualität handle es sich um subjektive Werte, über die auch die Bevölkerung mitbestimmen könne. «Bis Ende dieses Jahres wollen wir mit Glarner Landwirten, Umweltverbänden und Gemeindevertretern ein Konzept entwickeln.» Marco Baltensweiler erklärte den Anwesenden, dass für den Kanton Glarus jährlich 240 000 Franken zusätzliche Kosten auftreten werden. Dies, obwohl der Bund 90 Prozent der Landschaftsqualitäts- und Vernetzungsbeiträge übernimmt. Ob es dazu kommt, darüber wird die Landsgemeinde 2014 entscheiden. «Ein Nein würde mir mit Bestimmtheit grosse Sorgen bereiten.» Wie er weiter ausführte, könnte das dann für die Glarner Bauern zu massiven Einkommensverlusten führen. «Im schlimmsten Horror-Szenario könnte es dann auch zu Betriebsschliessungen führen.»

Beim letzten sechsten Posten erwartete die Teilnehmer ein von den Landfrauen offerierter und «gluschtig» präsentierter Apéro. Dabei wurde noch sehr intensiv diskutiert. Marco Baltensweiler hatte noch einige kritische Fragen zu beantworten. «Wichtig für die Glarner Bauern ist, dass diese Revision nicht zu Unstimmigkeiten zwischen uns Berg- und Talbauern führt. Es steht für alle hier zu viel auf dem Spiel. «Landrat und Landwirt Hans Heinrich Wichser aus Braunwald zeigte sich leicht besorgt, gab aber klar zu verstehen, dass man sich an die neuen Bedingungen halten werden müsse. Noch stehen viele Fragen im Raum, die noch vor der kommenden Landsgemeinde geklärt werden müssen.