Karin Mattli ist ausgebildete Sekundarlehrerin und arbeitet derzeit als schulische Heilpädagogin an einer altersdurchmischten Oberstufe in Zürich. Im Zweitstudium hat sie Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaft an der Uni Luzern studiert. Der kantonale Kirchenrat hat die 27-jährige Molliserin aus sieben Bewerbungen als neue «help-point»-Leiterin mit einem Pensum von zehn Stellenprozenten gewählt. Sie tritt die Nachfolge der bisherigen Stellenleiterin Ursula Tolle am 1. Februar an.
Der kirchliche Sozialdienst help-point berät und unterstützt Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Berufsfachschule und der Pflegeschule Glarus in allen Fragen, Problemen und Krisen, welche Jugendliche beschäftigen: Familie, Freundschaft, Schule, Lehre, Depression, Suizid, Schwangerschaft, Verhütung, Integration, Gewalt, Magersucht, Bulimie, Geld, Schulden usw.
Wie weiter in die Zukunft?
Die Leitung der Glarner Landeskirche, zu der neben dem kantonalen Kirchenrat das Synode-Büro, die Geschäftsprüfungskommission und das Dekanat gehören, traf sich vergangene Woche zu einer offenen Aussprache, an der gemeinsam das anstehende Jahr und die weitere Zukunft besprochen wurden. Schwerpunktmässig ging es dabei um den runden Tisch, den der neue Kirchenratspräsident Ulrich Knoepfel angeregt hatte, um die finanzielle Situation von Landeskirche und Kirchgemeinden wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Damit zusammen hängt eine Anpassung der kirchlichen Strukturen.
Die Kirchenleitung diskutierte offen über die anstehenden Probleme und legte auch radikale Ideen auf den Tisch. Klar war, dass Strukturänderungen nur im Rahmen eines länger dauernden Prozesses an die Hand genommen werden können. «Aber irgendwann müssen wir anfangen», so die Meinung der Kirchenleitung. An der Frühlings-Synode vom 26. Mai soll nun ein Antrag auf Einsetzung einer synodalen Kommission gestellt werden.
Weiter tauschten sich die Anwesenden darüber aus, weshalb die Kirche für viele Menschen immer weniger wichtig wird. Am 5. März soll in Ennenda nachgedacht werden, «welche Kirche wir wollen». Neue Formen von Gottesdiensten könnten dazu dienen, wieder vermehrt weg von der Konsum- und hin zu einer Beteiligungskirche zu kommen.
Schliesslich ging es noch um die politische Arbeit in Gremien wie Präsidentenkonferenzen oder Kirchenrätetagungen. Nach Auffassung des kantonalen Kirchenrates dienen diese Anlässe nicht der Information, sondern der Diskussion über die (Synode-)geschäfte, die man bereits kennen sollte, und der Meinungsbildung. Wie man die unterschiedlichen Auffassungen auf einen Nenner bringen kann, blieb an der Aussprache offen.
