Neue Maschinengruppe für mehr Strom

Am Freitag konnte das EW Näfels im Rütiberg 1 eine neue Maschinengruppe in Betrieb nehmen. Mit dieser Erneuerung kann auch mehr Strom erzeugt werden. In Anwesenheit von Lieferanten, Kunden und Vertretern aus der Politik konnte Verwaltungsratspräsident Bruno Gallati die Anlage um 17.00 Uhr aufschalten.



Der entscheidende Moment: VR-Präsident Bruno Gallati startet die neue Maschinengruppe (Bild: ehuber)
Der entscheidende Moment: VR-Präsident Bruno Gallati startet die neue Maschinengruppe (Bild: ehuber)

Nach einer umfangreichen Vorbereitungszeit war für den Verwaltungsrat ein weiterer wichtiger Entscheid zu fällen. Auch wenn, wie Tony Bürge ausführte, der benötigte Kredit von 950.000 Franken etwas höher ausfiel als in der Finanzplanung vorgesehen, stand der Verwaltungsrat hinter diesem Projekt.

Erzeugungsleistung im 300 KW gesteigert

„Voller Stolz auf das Erreichte, begehen wir heute die Einweihungsfeier der neuen Maschinengruppe Rütiberg 1“. Mit diesen Worten begrüsste Bruno Gallati in seiner Eigenschaft als Verwaltungsratspräsident und auch als Gemeindepräsident von Näfels die zahlreichen Gäste im Maschinenraum beim Rütiberg. Interessant sein Blick in die Vergangenheit, denn nur wenigen der Anwesenden dürfte bekannt gewesen sein, dass es im Jahre 1888 erstmals elektrische Beleuchtung in Näfels gab. Dies anlässlich der Einweihungsfeier des Schlachtdenkmals zur 500-Jahr Gedenkfeier der Schlacht bei Näfels. Dazu wurde erstmals eine mobile Turbine mit Dynamo aus dem Hydrantennetz angetrieben. Mit der heute in Betrieb genommene Maschinengruppe 1 in der Zentrale Rütiberg kann mehr Druckwasser vom Obersee verstromt werden. Bei genügendem Wasser und voller Stromproduktion kann mittels der erneuerten Maschinengruppe 1 im Rütiberg die Erzeugungsleistung um rund 300 KW auf neu 4.700 KW gesteigert werden.

Neu ist besser als renovieren

Wie der neue Leiter Produktion im EW Näfels, Martin Steiner, den Anwesenden erklärt, wären für eine zwingend notwendige Renovierung der bestehenden Maschinengruppe Kosten von gegen 450.000 Franken entstanden. Die Kosten für eine neue Maschinengruppe belaufen sich auf rund 900.000 Franken, also praktisch doppelt soviel wie bei der erwähnten Renovation. Trotz der Mehrausgaben ist diese Investition aber sinnvoll, vor allem wegen der zu erwartenden Mehrproduktion, vor allem während der Schneeschmelze, bei Regenperiode oder Schlagwettern. Quintessenz aus der damaligen Betriebsanalyse durch die Fachabteilung „Hydraulische Energie“ der NOK war, dass ein Neubau die beste Lösung aus wirtschaftlicher wie auch aus ökologischer Sicht war.

Zwei Jahre ab Betriebsanalyse bis zur Inbetriebnahme

Anschliessend orientierte Projektleiter Paul Reumer die Gäste über den Zeitablauf des zeitlich recht ambitiösen Projektes. Anhand von verschiedenen Bildern konnte man sich ein Überblick über den Fortschritt der verschiedenen Arbeiten machen und sich auch gut vorstellen, wie gross der Einsatz der vielen Arbeiter an diesem Werk war. In seiner kurzen Erklärungen bedankte sich Reumer besonders bei Thomas Gaal vom NOK für seine Unterstützung bei der Betriebsanalyse und auch während der gesamten Bauzeit. Im Juli 2005 wurde diese Betriebsanalyse abgeschlossen und ein Jahr später durch den Verwaltungsrat der Kredit von 950.000 Franken bewilligt. Im September 2007 konnte die Montage abgeschlossen und anfangs Oktober die Anlage abgenommen werden.

Dank an Paul Reumer

In seiner abschliessenden Ansprache streifte Tony Bürge, Geschäftsführer vom EW Näfels, noch einmal kurz die Geschichte dieses Projektes und wies darauf hin, dass vor allem die betriebswirtschaftliche Studie klar zum Ausdruck brachte, dass es durchaus Sinn machte, die noch relativ junge, 45-jährige Maschinengruppe auszuwechseln. Abschliessend bedankte er sich beim Projektleiter Pauk Reumer für seinen unermüdlichen Einsatz. Er habe ihn seit Monaten kaum mehr im Tal in seinem Büro gesehen. Es sei ihm völlig klar, dass es Reumer schwer gefallen sei, am 16. Juli die alte Maschine abzustellen und zu demontieren. Dies nachdem er diese Maschine über 35 Jahre gehegt und gepflegt habe. Als Dank für seinen Einsatz überreichte der Geschäftsführer dem Geehrten als Erinnerung ein kleines Andenken. „Nun ist fertig gesprochen und gedankt, wir wollen zur Tat schreiten.“ Mit diesen abschliessenden Worten bat er den VR-Präsidenten Bruno Gallati die Maschine offiziell zu starten.