Neue «Stützräder» für die Linth

Zwischen Mitlödi und Ennenda wird aktuell die Uferlinie der Linth stark verändert. Dies für einen besseren Hochwasserschutz und parallel zum neuen Kleinkraftwerk Seidendruckerei.



Neue «Stützräder» für die Linth

Die Linth wird zwischen Mitlödi und Ennenda in leicht andere Bahnen gelenkt. Denn kurz nach dem Sitz der Firma Trümpi AG macht der Flusslauf zwei starke Kurven. «Vor allem bei Hochwasser lagert sich hier viel Geschiebe ab und kann zu Problemen führen», erklärt dazu Geschäftsführer Simon Trümpi. Durch eine neue Mauer und der damit verbundenen Absenkung der Sohle soll nun der Weg der Linth direkter gestaltet werden. «So wird die Fliessgeschwindigkeit erhöht und auf die Mitte des Flusses konzentriert.» Aus diesem Grund werden rund 4500 Kubikmeter Erde von der linken auf die rechte Uferseite verschoben , um so den Lauf der Linth zu verändern. Ausserdem entsteht durch Renaturierungsmassnahmen eine kleine Auenlandschaft mit Feuchtflächen, welche bei Hochwasser einen Teil des Wassers vorübergehend aufnehmen kann.

Wiesbach bekommt seine Freiheit

Die neuen Massnahmen für den Hochwasserschutz beginnen aber schon bei der Brücke von Mitlödi nach Sool. Auf beiden Seiten werden alte Betonverbauungen durch neue naturnaheArtikel Alternativen ersetzt. Kurz nach dem Bahnhof Mitlödi wird zudem der Wiesbach renaturiert, was ebenfalls zu einer neuen Auenlandschaft führt. Eine zusätzliche Dammaufschüttung sorgt hier für mehr Sicherheit.

Synergien nutzen

Gleichzeitig haben auch die Bauarbeiten für das neue Kleinwasserkraftwerk Seidendruckerei begonnen. «Hier konnten wir viele Synergien nutzen», meinte Trümpi weiter. Vor allem für die Gemeinde war dies von grossem Vorteil. Auf der einen Seite habe der Kraftwerkbetreiber die Massnahmen auf der Flussseite der Firma Mitlödi Textildruck AG übernommen, da dort gleichzeitig der Oberwasserkanal erstellt wird. Auf der anderen Seite sei seine Unternehmung bei der Offerte der Gemeinde sehr entgegengekommen. «Aus logistischen Gründen war es uns wichtig, dass wir beide Aufträge erledigen.» Denn der Bau des Kraftwerks und die Massnahmen für den Hochwasserschutz sind eigentlich zwei unabhängige Projekte, die aber jetzt zusammen verwirklicht werden können. «Die Gemeinde hatte das schon länger auf der Agenda, jetzt konnte es mit uns umgesetzt werden.» Trümpi rechnet noch mit vier Wochen Arbeitszeit bis alles abgeschlossen ist. Und mit der einbrechenden Schneeschmelze dürften sich die Massnahmen zum ersten Mal bewähren können.


*Jürg Huber ist Presseverantwortlicher der IG Kleinwasserkraft Glarnerland.