Neuer Standort des Kinderbereichs sollte man hinterfragen

Bekanntlich müssen die im Besitze der Gemeinde Glarus stehenden Schwimmbäder Glarus und Netstal in gewissen Bereichen dringend saniert werden. Die Gemeindebehörde beauftragte deshalb im Februar 2020 ein Unternehmen mit Schwimmbadbauerfahrung mit der technischen Planung für eine Sanierung der beiden Freibäder. Was bis jetzt dabei herausgekommen ist, wurde anlässlich von zwei Informationsveranstaltungen durch die zuständigen Behörden transparent und informativ kommuniziert und von den anwesenden Teilnehmern eingehend diskutiert. Nach der Badi in Glarus vergangene Woche war die Reihe nun am Schwimmbad Netstal.



Das Schwimmbad in Netstal wird als eines der schönsten Freibäder schweizweit klassiert (Bilder: hasp)
Das Schwimmbad in Netstal wird als eines der schönsten Freibäder schweizweit klassiert (Bilder: hasp)

Nur einen Tag später nach dem Treffen im Schwimmbad Glarus fand dieselbe Informationsveranstaltung über die vorgesehene Sanierung der beiden Schwimmbäder Glarus und Netstal beim Schwimmbad-Restaurant in Netstal statt. Allerdings stand dieser Event von den Begehrlichkeiten und Erfordernissen her unter anderen Aspekten. So konzentrieren sich die Sanierungsmassnahmen in der Badi Netstal zwar ebenfalls auf den Beckenbereich, aber statt einem kostenintensiven, mit Chromstahl ausgekleideten Schwimmbecken, wie es in der Badi Glarus vorgesehen ist, wollen die Schwimmbadbetreiber für die Schwimmbecken in der Badi Netstal die bis anhin eingesetzten Beckenfolien verwenden. Diese sind zwar essentiell billiger, können aber bezüglich Langlebigkeit und Unterhalt gegenüber einem Becken aus Chromstahl nie standhalten.

Chromstahl oder Beckenfolien?

Eine der vielen Fragen aus dem Publikum lautete, warum man nicht gleichzeitig auch die zwei Schwimmbecken der Badi Netstal mit Chromstahl auskleiden könne. Zweifellos würde das den approximativ vorliegenden Kostenrahmen sprengen, aber diese Frage zu prüfen wäre bestimmt nicht falsch. Nebst einer Erneuerung der Beckenauskleidung muss auch die Hydraulik angepasst werden. Bei der Rutschbahn ist gemäss Plänen ein neues Landebecken für die Rutschbahn vorgesehen. Offenbar fehlen an der bestehenden Anlage die aktuellen Sicherheitsstandards. Thema war auch die bestehende Sprunganlage mit dem Sprungturm. Um diese Sprunganlage in ähnlichem Umfang zu erhalten, müsse die Sprunggrube den heutigen Anfordernissen angepasst werden, so die Meinung der Schwimmbad-Betreiber.

Neues Filtergebäude ist zwingend notwendig

Ein weiteres Thema bei der vorgesehenen Sanierung der Netstaler Badi ist das bestehende Gebäude mit den Filter- und Pumpenanlagen. Hier ist die dringende Notwendigkeit nicht zu übersehen. Da i bestehenden Gebäude kein Platz für eine normgerechte Filteranlage vorhanden ist, soll ein neues Filtergebäude erstellt werden. Eine Führung mit Chili Cremonese, zuständig für die beiden Badeanlagen, zeigte klar und deutlich sowohl am Gebäude selbst, aber auch bei den technischen Anlagen deutliche Erosions- und Abnützungserscheinungen. Deshalb ist der Bau eines neuen Filtergebäudes offensichtlich dringend notwendig und sollte nicht aufgeschoben werden.

Warum das Planschbecken an einen anderen Standort?

Das Thema «Kinderbereich» stand im Anschluss an die Veranstaltung im Zentrum der regen benutzten Diskussion. Aus den Voten der Diskussionsteilnehmer konnte man entnehmen, dass eine Verlegung des vom damaligen Architekten toll gestalteten Planschbereichs auf den Neubau des Filtergebäudes keine Option ist. Der heutige, bei Kindern sehr beliebte Planschbereich bietet Eltern mit Kleinkindern eine ausgezeichnete Übersicht und Überwachungsmöglichkeit. Was hingegen vermutlich unbedingt realisiert werden muss, sind die stark erodierten Planschbecken. Alles andere könnte man problemlos so belassen, wie es heute ist. Die Verlegung vom heutigen Standort auf das Dach des dereinst neugebauten Filtergebäudes ist nach Ansicht einiger Diskussionsteilnehmer indiskutabel und absolut keine Notwendigkeit. für die. notwendig erachtet wurde und für die Eltern der Kleinkinder gut übersichtlichen auf das Dach des neuen Filtergebäudes zu stehen kommen. Vielmehr wurde allseits der Wunschgeäussert, das Planschbecken dort lassen, wo es jetzt ist. Es gibt weder sicherheitstechnische noch sonstige Gründe, dies zu tun. Vielmehr solle man sich bei den Investitionen auf den Ersatz, die Reparaturen und die notwendigen Anschaffungen technischer Einrichtungen.

Die eine oder andere Frage bezüglich Notwenigkeit und Dringlichkeit der Sanierungen wird bestimmt da und dort noch für rote Köpfe sorgen, aber genau deswegen pflegen wir ja die freie Diskussions- und Meinungsäusserung, die bewährten Standpfeiler unserer direkten Demokratie.