Neues aus Seoul – Episode 7

Der Namsan-Park mitten in der Stadt, etwas nördlich des Han-Flusses, erhebt sich der Namsan-Park, (Südberg).



Der Namsan. Ein schönes Stück Natur inmitten einer Grossstadt.
Der Namsan. Ein schönes Stück Natur inmitten einer Grossstadt.

Ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. Er ist zwar nur 265 Meter hoch, doch weil er mitten in der Stadt steht, ist er eine imposante Erscheinung. Zumal auf dem Berg noch der Seoul Tower, (Fernsehturm) steht und der ist auch nochmal 236 Meter hoch. Auf dem Gipfel hat man einen herrlichen Ausblick. Gegen Norden blickt man auf den alten Stadtkern mit seinen unzähligen Neubau-Hochhäuser. Gegen Süden sieht man den Han-Fluss mit seinen in den letzten 60 Jahren entstandenen neuen Stadtteilen. Auch im Westen und Osten Häuser so weit das Auge reicht. Teilweise hinter Bergrücken in Täler verschwindend. Teilweise auch an den steilen Bergflanken. An klaren Tagen kann man bis zur Küste des Chinesischen (Gelben Meeres) sehen. Doch diese Tage sind rar. Meist schwebt ein Hauch von Dunst über der Stadt und die Luftverschmutzung tut das seinige dazu.

Zu erreichen ist der Namsan zu Fuss oder mit der Seilbahn. Die Fusswege nach oben sind steil und steinig. Und man kommt, obwohl er nicht so hoch ist, doch ins Schwitzen. Obwohl er aus Granit besteht, ist der Namsan stark bewaldet. Am Nordhang wurden zum Beispiel über 50 000 Kiefern gepflanzt.

Von unserer Wohnung aus ist dieser Park in nur wenigen Minuten zu erreichen. So ist es nicht verwunderlich, dass wir oft diesen Park besuchen und für einen Sonntagsspaziergang sehr gut geeignet ist. Ein 4 Kilometer langer Rundweg lädt zum Wandern ein.

Am südlichen Fuss erstreckt sich das beliebte Touristenviertel Itaewon. Da findet man auch der sehr schöne Botanische Garten, der direkt hinter dem Hotel Grand Hyatt beginnt. Nördlich kann man in die Altstadt Myeong-dong eintauchen. Myeong-dong ist bei Touristen weniger bekannt. Umso mehr bei Einheimischen. In den vielen engen Gassen mit unzähligen Geschäften und Restaurants lässt es sich gemütlich verweilen.

Doch nun zurück zum Berg. Täglich pilgern 20 000 Menschen hoch. Zu Fuss, mit der Seilbahn oder mit den Bussen. Die Strasse dafür wurde eigens dazu gebaut und darf nur von Bussen befahren werden. Kaum ein Tag, an dem kein Gedränge herrscht.

Steht man oben auf dem Gipfel und schaut auf die Stadt, wird einem erst so richtig bewusst, wie gross Seoul eigentlich ist. Eingebettet in Gebirgsketten bildet es eine Einheit, die seinesgleichen sucht. Da ich Berge mag, ist es für mich natürlich ein schöner Anblick.

Geht man etwas abseits des Weges, kann man noch einige Reste der alten Stadtmauer erkennen, die jetzt nach und nach ausgebessert und zum Teil auch wieder neu gebaut werden. Ganz oben auf den Berg steht auch noch das, Bonghwadae, die Meldefeuer. Diese Meldefeuer waren zu früheren Zeiten von einer grossen strategischen Bedeutung. Gefahren wurden dem Königshof gemeldet. Diese Meldefeuer sind in restaurierter Form nach wie vor vorhanden. Sie sehen aus wie überdimensionale Bienenstöcke. Täglich punkt 12.00 Uhr wird noch ein Rauchsignal erzeugt.