Neues Fernwärmenetz in Niederurnen gutgeheissen

Die Abgeordnetenversammlung der KVA Linth hat einen Kredit von 6,8 Millionen Franken für die Erweiterung des Fernwärmenetzes bis zur Eternit in Niederurnen gutgeheissen. Zudem wurden weitere Kredite von 5,935 Millionen bewilligt.



Verbandspräsident Markus Schwizer orientierte an der Versammlung in Tuggen die Anwesenden über den Zustand der KVA-Anlagen. (Bilder: a.lombardi)
Verbandspräsident Markus Schwizer orientierte an der Versammlung in Tuggen die Anwesenden über den Zustand der KVA-Anlagen. (Bilder: a.lombardi)

Ohne Wortmeldungen und einstimmig genehmigten die Abgeordneten der KVA Linth am vergangenen Montagabend in Tuggen einen Kredit von 6,8 Millionen Franken für die Erweiterung des Fernwärmenetzes in Niederurnen. Da nun ein Grossabnehmer für Fernwärme gefunden worden ist, soll ab der KVA Niederurnen bis zur Eternit eine Wärmeleitung erstellt werden («Südostschweiz» vom 22. Oktober). Die Leitung wird von der KVA der Hauptstrasse entlang nach Ziegelbrücke geführt, dort durchs Jenny-Areal und der Bahnlinie entlang bis zur Eternit. Diese Linienführung ermöglicht, dass zu einem späteren Zeitpunkt an verschiedenen weiteren Orten Fernwärme angezapft werden kann. Bei der Fernwärme handelt es sich um ein «Abfallprodukt» aus der Stromproduktion, die bis jetzt unbenutzt in die Atmosphäre abgegeben wird. An die 6,8 Millionen ist vom Kanton Glarus aufgrund des Energiefonds ein Maximalbeitrag von 67 500 Franken zu erwarten.

Verschiedene weitere Kredite gutgeheissen

«Die Anlagen der KVA werden mit zunehmendem Alter anfälliger», erklärte Verbandspräsident Markus Schwizer an der Versammlung in Tuggen. Besonders die Ofenlinie 2, die seit 1984 in Betrieb ist, müsse in absehbarer Zeit ersetzt werden. Die Abgeordneten, 21 von den 28 Verbandsgemeinden waren vertreten, hatten daher über weitere Kreditbegehren zu befinden. Für die Erneuerung der Visualisierung/Bedienung des Prozessleitsystems genehmigten sie einen Kredit von 1,475 Millionen Franken und für die Nachrüstung der Brandschutzanlagen im Kehricht-Hauptbunker einen solchen von 610 000 Franken. Diskussionslos einverstanden war die Versammlung auch mit dem Kauf der Gewerbe-Immobilie KEHOS in der Nachbarschaft der KVA in Niederurnen zum Preis von 3,85.

Auch finanziell erfolgreich


Im vergangenen Geschäftsjahr sind 1134 384 Tonnen Kehricht an die KVA angeliefert worden, das sind 1289 Tonnen mehr als im Vorjahr. Aus dieser Abfallmenge wurden 81 713 MWh Energie produziert und 62 507 MWh Energie verkauft. Aus dem Kehricht wurden 2600 Tonnen Eisen- und Nichteisen-Metalle zurückgewonnen, was dem Gewicht von 1700 Mittelklassewagen entspricht.

«Die KVA Linth darf auch finanziell auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückschauen», erklärte Finanzchef Georg Stäheli. Die Abgeordneten waren einstimmig damit einverstanden, vom Gewinn von 775 313 Franken 750 000 Franken zweckgebunden in den Erneuerungsfonds für die Wärmeleitung zu überweisen und den Rest von zirka 25 000 auf neue Rechnung 2015/16 vorzutragen. Verbandspräsident Schwizer freute sich zum Schluss: «Sie haben mit Ihren Beschlüssen wiederum ein klares Bekenntnis zur KVA Linth abgegeben.» In Bezug auf dem Umweltschutz gehört die KVA Linth in Niederurnen nach wie vor zu den besten Anlagen in der Schweiz.