Dies sei für die Gemeinde Glarus Nord ein geschichtsträchtiger Abend, meinte Gemeindepräsident Martin Laupper zu Beginn der ausserordentlichen Gemeindeversammlung am letzten Dienstag in der lintharena Näfels. Denn nicht weniger als die neue Gemeindeordnung ohne Parlament stand auf dem Programm. Ausserdem würdigte er die grosse Arbeit, welches die Parlamentarier in der Geburtsphase der neuen Gemeinde geleistet hatten. Das Stimmvolk habe aber im letzten Jahr entschieden, dass diese Institution auf den 1. Juli 2016 aufgelöst werden soll. Durch seinen Antrag auf Rückweisung versuchte Daniel Bär dies zwar nochmals abzuwenden, scheiterte wie die meisten Antragssteller am mit weniger als 200 Bürgerinnen und Bürgern doch überschaubaren Plenum. Die Versammlung folgte bei einer Diskussion mit rund 30 Sprechern und 13 Anträgen in so gut wie allen Fällen dem Vorschlag von Gemeinderat und Parlament. Einzig Pascal Vuichard hatte mit seiner Ergänzung zu Artikel 6, Miteinbezug der Bevölkerung, Erfolg. Durch das schriftliche Festhalten von Fokusgruppen wollte er hier ein deutlicheres Zeichen vonseiten der Gemeinde. Des Weiteren wurde unter anderem über die Einführung einen vor allem durch die Gemeindeversammlung bestimmten Einbürgerungsrat, Urnenabstimmungen bei Vorhaben über fünf Millionen, weiteren Finanzkompetenzen des Gemeinderats sowie die Entscheidung über Schulstandorte diskutiert. Am knappsten abgelehnt wurde der Antrag der Grünen auf eine Amtszeitbeschränkung für den Präsidenten. Dieser sollte nach Erreichen des Pensionsalters am folgenden Juni aus seinem Amt ausscheiden. Mit 96:85 Stimmen lehnte die Versammlung dies ab. Zum Auftakt berichtete Laupper über den Gesundheitszustand von Gemeinderat Hans Leuzinger, welcher ihn zum Rücktritt aus seinem Amt zwang. Der Präsident würdigte das Engagement Leuzingers für die junge Gemeinde, schon seit Beginn des Gemeindestrukturreformprojektes.
Neues Fundament von Glarus Nord steht
Die ausserordentliche Gemeindeversammlung hat am letzten Dienstag die Zukunft nach dem Parlament festgelegt und folgte bei der neuen Gemeindeordnung in fast allen Punkten der Vorlage von Gemeinderat und Parlament.