Neues Schuljahr 2020/21 startet mit einigen Neuerungen

Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu und nächste Woche startet im Kanton Glarus das neue Schuljahr. Die Gemeinde Glarus informiert über Neuerungen und Herausforderungen. Das Schulprogramm der Primarschulen in der Gemeinde Glarus bringt neue Vorhaben und Schwerpunkte für alle Beteiligten.



Medienmitteilung der Gemeinde Glarus vom 3. August (Bild: e.huber)
Medienmitteilung der Gemeinde Glarus vom 3. August (Bild: e.huber)

Die Schülerzahlen sind in Glarus recht stabil. So werden in diesem Schuljahr rund 1300 Kinder und Jugendliche in 71 Klassen unterrichtet. Die 110 Vollzeitstellen teilen sich auf insgesamt 157 Personen auf. Das zeigt deutlich, dass der anspruchsvolle Beruf der Lehrenden häufig als Teilpensum ausgeübt wird. Für die mehrheitlich weiblichen Lehrpersonen ist es eine Chance, die eigene Familie und den Beruf zu kombinieren.

Im Zentrum steht der Bildungsauftrag

Die öffentlichen Schulen funktionieren gemäss dem gesetzlichen Auftrag und folgen dem Konzept des internen Schulprogrammes. Das Schulprogramm wird auf strategischer Ebene jeweils für vier bis fünf Jahre von der Schulkommission festgelegt. Auf dieser Basis werden Massnahmen auf operativer Ebene für die einzelnen Schuljahre durch die Schulleitung entwickelt. Der Bildungsauftrag nach den Vorgaben des Glarner Lehrplans steht nach wie vor im Zentrum. Es bleibt ein weiteres Jahr in der Einführungsphase des Lehrplans 21. Weiter sieht das kommende Schuljahr unter anderem Ziele in der Entwicklung der Schulkultur vor. Mit der Einführung der Prinzipien der «Neuen Autorität» stehen die Primarschulen ganz am Anfang einer Entwicklung. Parallel dazu folgen weitere Schritte in der Digitalisierung.

Neue Autorität

Eine wachsame Sorge ist die Haltung der «Neuen Autorität». Durch eine verstärkte Präsenz der Erwachsenen sollen Konflikte präventiv verhindert werden. Die Schule Glarus möchte Fehlverhalten nicht durch Strafen, sondern mit Dialog begegnen. Diese Schulkultur sollen die Lehrpersonen im kommenden Jahr intensiv kennenlernen und verinnerlichen. Sie sollen die neue Haltung durch Selbststudium und an internen Weiterbildungsveranstaltungen kennenlernen, verstehen und letztlich auch leben. Bereits im Frühling 2020 war dazu ein Weiterbildungstag geplant, der aber aufgrund der aktuellen Lage in den September 2020 verschoben werden musste. Im neuen Schuljahr soll das Projekt nun an Dynamik zulegen und erste Erfahrungen bringen.

Glarner Lehrplan

Einiges an Vorarbeit bringt die weitere Einführung des Glarner Lehrplans. Im Mittelpunkt des Lehrplans steht die Erweiterung der fachlichen Kompetenzen der Lernenden. Vereinfacht gesagt: Die Schülerinnen und Schüler sollen nicht mehr einfach nur Sachwissen in ihre Köpfe abfüllen, sondern sie lernen, wie man sich Informationen beschafft. Im Schuljahr 2020/21 werden weitere Unterrichtsreihen mit Sammlungen von guten Lernaufgaben erstellt, damit ein aktivierender und kompetenzorientierter Unterricht erteilt werden kann. Der Unterricht soll auch differenziert sein. Das heisst, er soll innerhalb einer Klasse starke, mittlere und schwächere Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Aufgaben je nach Niveau fördern.

Weitere Schritte hin zur Digitalisierung

Der im Juni 2020 bewilligte Kredit zur Genehmigung des Verpflichtungskredits für die Schulinformatik bildet die Grundlage für die Erneuerung der Netzwerk-Infrastruktur, aber auch der Einführung von Office 365 Education. Das heisst, ein vorgegebenes Ziel für die Lehrpersonen ist die Nutzung von Office 365 als Kommunikations- und Austauschplattform. Ziele bleiben Bildungsauftrag und Lernerfolg auch in der Corona-Zeit. Bildung bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe, welche auf eine aktive Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten angewiesen ist. Oberstes Ziel bleibt ein möglichst hoher Lernerfolg jedes einzelnen Lernenden. Die Zeit im Fernunterricht war für alle Beteiligten eine grosse Belastung. Eine Wiederholung möchte die Schule Glarus insbesondere für die Eltern und die Lehrpersonen vermeiden. Die Schulen haben nach wie vor hohe Aufmerksamkeit auf die Schutzmassnahmen, damit die Schulen offenbleiben dürfen. Wenige Infektionen vor Ort würden genügen, um wegen den Quarantänevorschriften die Schulen wieder schliessen zu müssen. Das würde den Lernerfolg wieder erschweren, wie es bereits im Frühling erlebt werden musste. Die grosse Vielfalt der Lernenden auf allen Stufen erfordert teilweise den Einsatz von zusätzlichen Ressourcen. So wurden mehrere Assistenzpersonen neu angestellt. Sie unterstützen einzelne Kinder gezielt und unterstützen so den Schulbetrieb.

Mit neuen Lehrpersonen optimistisch starten

Die Schule Glarus freut sich auf ein weiteres Jahr mit vielen interessierten und neugierigen Schülerinnen und Schülern. Mehrere neue junge Lehrpersonen beginnen ihre Tätigkeit erfreulicherweise bei uns in Glarus. Die Gemeinde Glarus heisst sie herzlich willkommen. Die Bildungsverantwortlichen sind überzeugt, dass eine aktive Kommunikation mithilft, die Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus positiv zu gestalten.

Die Schulkommission und die Schulleitung sind gerne bereit, Anliegen der Erziehungsberechtigten aufzunehmen und offene Fragen zu klären.