Neuigkeiten aus Seoul

Jetzt, nach nun schon fast drei Jahren wird das Heimweh immer stärker. Nach 27 Jahren im Ausland, acht unterschiedlichste Länder und vier Kontinenten, wird das so manch einer verstehen.



Neuigkeiten aus Seoul

Liebe Leserinnen und Leser meiner Kolumne,

vielleicht haben mich einige vermisst, andere wieder nicht. Ich habe schon ein ganzes Weilchen nichts mehr von mir hören lassen. Das gibt verschiedene Gründe, die ich aber hier nicht ausführen werde.

Noch immer sind wir in Seoul und das schon fast drei Jahre. Eine lange Zeit, wenn man bedenkt, wie schwierig es für uns in diesem Land sein kann.

Es ist nicht nur ein Abenteuer, sondern eine echte Herausforderung. Die verlangt einem doch so manches ab. Auch ist es jeweils schwierig zu beschreiben, wie das Leben in dieser doch so anderen Kultur ist. Bestimmt kann man sagen, es ist eindrucksvoll, und eine Reise nach Südkorea ist allemal empfehlenswert. Doch hier zu leben, ist etwas ganz anderes.

Jetzt, nach nun schon fast drei Jahren wird das Heimweh immer stärker. Nach 27 Jahren im Ausland, acht unterschiedlichste Länder und vier Kontinenten, wird das so manch einer verstehen. Es ist und war auch nicht immer einfach, sich nach 3 bis 4 Jahren aus seinem erarbeiteten sozialen Umfeld wieder zu trennen und irgendwo auf der Welt wieder ganz von vorne anzufangen.

Doch ich durfte in dieser Zeit auch sehr viel erleben. Ich bin vielen interessanten Menschen begegnet. Die Fotos zeigen Emil Steinberger und den damaligen Bundespräsidenten Johann Schneider-Ammann. Das sind nur zwei Beispiele. Da gäbe es aber noch viele mehr.

Dadurch habe ich mich auch verändert. Ich würde durchaus sagen positiv. Doch eines blieb in dieser langen Zeit immer bestehen: Ich war ein Glarner, ich bin ein Glarner und werde auch in Zukunft ein Glarner bleiben. Und das mit Leidenschaft oder eben «Glarner mit Liib und Seel»!

Jedes Mal, wenn ich nach längerer Zeit vom Zubringer her ins Glarnerland hineinfahre, habe ich das Gefühl, mein Wohnzimmer zu betreten. Auch noch nach 27 Jahren ist alles so vertraut. Deshalb freue ich mich umso mehr, in diesem Jahr wieder einmal an der Landsgemeinde teilnehmen zu können. Zwar nur als Gast, aber schon das ist eine grosse Freude. Die Hauptstrasse entlang zu schlendern, viele bekannte Gesichter sehen, eine Glarner Kalberwurst zum Mittagessen.

Und sollte noch die Sonne scheinen, der Glärnisch in seiner Pracht auf Glarus schauen, wird das ein toller Tag!

Eines ist aber klar, wir werden nach unserer Tätigkeit im Ausland wieder ins Glarnerland zurückkehren. Da gehören wir hin.

Also dann bis bald.

Euer Martin Carl Mächler