Neujahrsbote für Glarus Süd ist erschienen

Mit dem jeweiligen Jahresende erscheint der Neujahrsbote. Das Interesse an den beinahe zahllosen Informationen ist und bleibt verdientermassen hoch. Angesprochen sind nicht nur die Einwohner von Glarus Süd. Die Fülle an enorm Lesenswertem ist reichhaltig. Über beinahe 400 Seiten hinweg ist nachzulesen, was sich in den verschiedenen Gemeinden ab Schwanden bis Urnerboden zugetragen hat. Schwerpunktthemen betreffen Wolf und Mensch im südlichen Teil unseres Kantons, befassen sich mit dem Huusligufel, dem Wildheuen auf Baumgarten und der ganz besonderen Reise eines Bildes. Es schliessen verschiedene Dorfchroniken und Berichte aus der Region an.



Neujahrsbote für Glarus Süd ist erschienen (Bilder: zvg)
Neujahrsbote für Glarus Süd ist erschienen (Bilder: zvg)

Was die vielen Chronistinnen und Chronisten und der aus Barbara Bäuerle-Rhyner, Fridolin Baumgartner, Ruth Meli, Karin Marti-Weissenbach, Petsch Marti, Thomas Spälti, Tina Wintle und Sylvia Thiele-Reuter bestehende Stiftungsrat geleistet haben, ist in jeder Beziehung bemerkenswert. Nur mit sorgsamstem Erfassen der vielen Fakten können derartige Chroniken entstehen. Der damit verbundene zeitliche Aufwand ist hoch. Zu jedem Neujahrsboten, diesmal betrifft es den Zeitraum von Oktober 2021 bis September 2022, gehören neben den Texten auch zahlreiche Fotos.

Der Wolf ist zurück. Sein Erscheinen, das Umherstreifen, die Gefahr für Tiere, das unwillkommene, unerwartete Stören von Gewohntem, Harmonischem hat Diskussionen aller Art ausgelöst, hat dazu geführt, dass mit Abschüssen regulierend eingegriffen werden muss. Sylvia Thiele-Reuter befasst sich detailliert mit dem Aufkommen und Heutigem. Sie tut dies in willkommen ausgewogener, sachlicher Art.

Hansjakob Marti entführt in den Huusligufel. Er ist Landwirt in Matt und hat verschiedentlich Geschichten verfasst. Er schreibt in seiner Matter Mundart, was für einen Teil der Leserschaft recht fordernd sein wird. Was an Geschichtlichem und Arbeit zu diesem Huusligufel über den Verlauf vieler Jahrzehnte gehört, ist zu erfahren. Der Verfasser schildert enorm kenntnisreich und unterhaltsam.

Es schliessen zahlreiche Informationen zum Wildheuen auf Baumgarten an. Heinrich Zimmermann hat eine beeindruckende Vielzahl an Details zusammengetragen. Damit weist er auf die körperlich enorm fordernde Arbeit an zuweilen gefährlichen Orten hin. Er klärt über Spöräschuhe, Ennetecken, Bettheu, Tagwensbürger, Heuseile, Purpurgold der Sonne, Geissendörfchen, Wildgras, einen bösen Weg, Heugarn, Tristen, Namen der Besitzer und Heutiges auf, einfühlsam und kenntnisreich.

Petsch Marti entführt nach Ghana, schreibt über die ganz besondere Reise eines Bildes, befasst sich mit der Bestattung von Mahoneys und dem endgültigen Standort eines Porträts, das wieder in Glarus Süd ist.

Zu jeder der 18 Dorfchroniken gehören beispielsweise Kulturelles, Wirtschaftliches, Vereinsgebundenes, Lehrabschlüsse, Namen von Verstorbenen, hohe Geburtstage und ganz besondere Ereignisse. Zu Beginn jeder Chronik sind die Verantwortlichen erwähnt. Dank ihnen ist eine Fülle gewachsen, die in gar ansprechender Form vorliegt.

Der Neujahrsbote wird bei vielen im Büchergestell einen Ehrenplatz einnehmen. Über alle Jahre hinweg ist eine Vielfalt gewachsen, die berechtigt hohe Wertschätzung geniesst, auch im Wissen um die riesige Arbeit, die beim Zusammentragen aller Details geleistet worden ist.