Neujahrskonzert in der evangelischen Kirche Mitlödi

Festliche Musik, ein «wahres Neujahrsfeuerwerk» – so ein Textteil des Programms – war in der liebevoll und sorgsam geschmückten, noch an Weihnachten erinnernde Kirche in Mitlödi angekündigt.



Neujahrskonzert in der evangelischen Kirche Mitlödi

Werke von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759), Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) und Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) gestalteten die Sopranistin Atsuko Murata, (Sologesangsstudium in Tokyo, Konzertdiplom nach Meisterkursen, Abschluss in Zürich bei Jill Feldmann); der Trompeter Frits Damrow (bis 2010 Solotrompeter des Königlichen Concertgebouw Orchestra, seit 2009 Solist und Dozent an verschiedenen Orten, Professor für Trompete an der Zürcher Hochschule der Künste) und Martin Zimmermann, unter anderem Organist in Mitlödi, versierter und gefragter Begleiter diverser Formationen und Cembalist an der Zürcher Hochschule der Künste aus. Wahrhaft Festliches, Majestätisches war ausgelesen worden. Mit seinem kurzen Einführen wies Martin Zimmermann gerne darauf hin.

 

Händels «Wassermusik-Suite» für Trompete und Orgel war erstes, erhabenes Begegnen. So viel Glanz und Festlichkeit stellen an die Ausführenden hohe Anforderungen. Wohl einer Mehrheit der Musikliebhaber – und es kamen erfreulich viele – waren die Inhalte dieses Werks bekannt. Die Klänge der Trompete waren leuchtend, weit tragend, von stilistischer Sicherheit geprägt. Martin Zimmermann begleitete einfühlend, wenn erforderlich mit gebührender Zurückhaltung. Es war ein willkommenes Einstimmen, das mit der Arie «Eternal source of light divine» aus der «Ode for the Birthday of Queen Anne» eine bewegende Weiterführung fand. Atsuko Murata sang im Chor der Kirche, zuweilen abgelöst von Trompete und Orgel. Bewegend, tragend, in gekonntem Miteinander wurde ausgestaltet.

Es schlossen aus Georg Philipp Telemanns «Heldenmusik, zwölf Märsche für Trompete und Orgel» vier Stücke an, die – mit Bezug auf die Titel – von Würde, Anmut, Tapferkeit und Freude handelten. Eine wahre Fülle an verschiedensten Gefühlen wurde ausgedrückt. Mal leicht herrisch und vorlaut, dann wieder einschmeichelnd, zärtlich, kraftvoll, jauchzend und schwungvoll wurde interpretiert, stilvoll und gediegen.

Mit Händels «Feuerwerksmusik» in einer Bearbeitung von Sigfried Rampe ging es weiter. Wirblig, adrett, fröhlich, mit tänzerischer Verspieltheit stellte Martin Zimmermann gar Wechselvolles vor. Er hatte sich für diese Aufwartung viel vorgenommen. Waren hin und wieder kleine Unsauberkeiten hörbar, war es wohl eine Folge der hohen Präsenz.

Und mit der Kantate «Jauchzet Gott in allen Landen» für Sopran, Trompete und Orgel von Johann Sebastian Bach fand das Begegnen einen ersten Abschluss. Das im ersten Satz gewählte Tempo schien reichlich hoch. Man spürte, dass die Sopranistin irgendwie leicht beeinträchtigt schien. Ihrer Stimme fehlten das notwendige Volumen und die Eleganz. Es war ein sehr forderndes Stück, dessen Ausgestaltung nicht immer gleichermassen überzeugend gelang.

Und nach grossem Applaus wurde man mit einer Zugabe verwöhnt, die man gerne annahm und die vielleicht schon ein klein bisschen Einladung fürs nächste Begegnen war.