Nicht nur beim Fussgängerstreifen kann es heikel werden

Immer während des neuen Schuljahres besuchen die Verkehrsinstruktoren der Kantonspolizei die Kindergärtner im ganzen Kanton. Zusammen schauen sie an, wie man sicher die Strasse überquert, ob beim Fussgängerstreifen oder nicht.



Nicht nur beim Fussgängerstreifen
Nicht nur beim Fussgängerstreifen

Bei dieser Situation treffen die stärksten und schwächsten Verkehrsteilnehmer immer wieder aufeinander: Wenn Fussgänger und insbesondere Kinder die Strasse überqueren. Gerade zum Beginn des neuen Schuljahres treffen wieder Hunderte neuer Kindergärtner auf neue Situationen im Strassenverkehr. Aus diesem Grund besucht die Kantonspolizei seit vielen Jahren jeweils die Kinder im ganzen Kanton. «Je nachdem, wie die Situation rund um den Kindergarten ist, konzentriere ich mich auf unterschiedliche Schwerpunkte», meint Christian Eggenberger, Fachdienst Verkehr bei seinem Besuch der Kindergärtner in Mitlödi. Hier sei es vor allem die Überquerung der Hauptstrasse, aber auch der Weg zur Turnhalle. Am Anfang steht aber überall die Trockenübung im Klassenzimmer. «Wartä, lüägä, lösä, laufä» wird immer wieder geübt, bevor es raus auf die Strasse geht. Bereits auf dem Weg zur Hauptstrasse zeigt der Polizist den Kindern dabei kritische Situationen. Aufgrund der viel geringeren Körpergrösse sind Mauern oder Hausvorsprünge bei Kindern viel problematischer. Sie bilden Hindernisse für die Sicht sowohl der Kinder als auch der Fahrzeuglenker. «Lieber einmal zu viel gewartet als einmal unvorsichtig auf die Strasse gelaufen.» Ein weiteres Problem bei den Dorfstrassen; hier gibt es häufig keinen Fussgängerstreifen. So haben hier auch die Fahrzeuge Vortritt. «Viele brenzlige Situationen lassen sich vor allem mit Blickkontakt lösen», betont Eggenberger weiter. Denn wenn Kind und Fahrzeuglenker sich sehen, ist die grösste Gefahr fast schon gebannt. An der Hauptstrasse angekommen, können die Kindergärtner beweisen, dass sie das vorher Geübte auch richtig anwenden können. Aber auch bei den Fahrzeuglenkern erkennt Eggenberger, ob sie sich richtig verhalten. Nicht einfach langsamer fahren, sondern ganz anhalten, lautet hier die Devise. «Und dies immer beim Fussgängerstreifen», erklärt der Polizist auch vor Ort einigen Automobilisten. Kinder hätten noch Mühe mit dem Einschätzen von Entfernungen und Geschwindigkeiten. Deshalb sei es auch wichtig, dass sich die Erwachsenen ebenfalls an diese Regeln halten. Als Fussgänger und damit als Vorbild oder als Fahrzeuglenker. Darauf zielt auch die diesjährige gemeinsame Kampagne von TCS, BfU und Polizei mit dem Motto «Rad steht, Kind geht». Der Lenker soll dabei immer an den Fussgängerstreifen heranfahren und dort komplett zum Stillstand kommen und auf ein Handzeichen oder die Lichthupe verzichten.

Für weitere Sicherheit, weil deutlich mehr Sichtbarkeit, sorgen die Sicherheitsgürtel und -westen, welche jedes Jahr vom TCS an den Schulen verteilt werden. Gerade im Herbst und bei schwierigen Lichtverhältnissen sind die Kinder so deutlich besser und früher zu erkennen.

Jürg Huber ist Kommunikationsbeauftragter der TCS Sektion Glarus.