Nicht nur die Kleinen müssen es richtig machen

Immer kurz nach den Sommerferien besucht die Kantonspolizei Glarus die Kindergartenkinder im Glarnerland. Sie zeigt und schaut dabei, wie die Kinder sich richtig im Strassenverkehr verhalten. Damit es zu keinen kritischen Ereignissen kommt, müssen sich aber auch die Erwachsenen richtig verhalten und vor allem Rücksicht auf die jüngsten Teilnehmer im Strassenverkehr nehmen.



Nicht nur die Kleinen müssen es richtig machen

«Wartä, luäge, losä, laufä!» steht seit einer gefühlten Ewigkeit im Zentrum, wenn es darum geht Kinder an den Strassenverkehr und das richtige Verhalten heranzuführen. So war der Spruch auch bereits im Zimmer des Kindergarten Luchsingen sehr häufig zu hören, als Polizist Christian Eggenberger die Kinder am Donnerstag besuchte. Zuerst in der sicheren Umgebung des Zimmers stellte er sicher, dass die Kinder nicht nur das Sprüchlein auswendig konnten, sondern vor allem wissen, was mit den einzelnen Worten gemeint ist. An den Rand des Fussgängerstreifens gehen und dort stillstehen, genau auf beide Seiten schauen, aber auch die Ohren spitzen, ob man nicht doch einen lauten Motor oder eine Sirene hört; und erst wenn man ganz sicher ist, die Strasse überqueren. «Dazu gehört auch, dass die Kinder warten sollen, bis die Räder des Fahrzeuges komplett stillstehen», erklärt Eggenberger. So weist er die Kinder auch darauf hin, dass sie nicht auf Zeichen der Fahrzeuglenker reagieren sollen. «Die Kinder sollen nicht unter Druck gesetzt werden.» Zudem können sie noch nicht so gut Entfernungen und Geschwindigkeiten abschätzen. Auf ihrem Schulweg kommen viele auch an Strassen oder Einfahrten ohne Fussgängerstreifen vorbei, aber auch hier erfüllt das Sprüchlein seinen Zweck. Der Strassenverkehr hat für die «Kleinen» aber auch weitere Hindernisse, denn aufgrund ihrer Körpergrösse kann eine Mauer und sogar eine Motorhaube ihr Blickfeld stark beeinträchtigen, und auf der anderen Seite sind sie hinter diesen Hindernissen auch schwer zu sehen. «Wir weisen sie auch daraufhin, den Blickkontakt mit den Fahrzeuglenkern zu suchen.» So können sich die Kinder sicher sein, dass das Gegenüber sie auch gesehen hat. Damit die Kinder gerade in den dunkleren Jahreszeiten Herbst und Winter besser zu sehen sind, hat die TCS Sektion Glarus auch in diesem Jahr den Kindern wieder kostenlos Sicherheitsgürtel und -westen verteilt. Nach der kleinen Wanderung durch den Dorfkern, bei dem sie zu zweit aber auch allein die Strasse überquerten, konnte Eggenberger den Kindern nicht nur ein Kränzchen für das korrekte Verhalten winden, sondern auch noch ein paar Geschenke überreichen.

 *Jürg Huber ist Kommunikationsbeauftragter der TCS Sektion Glarus.