Nicht nur vom Wetter, sondern auch von der Zufahrt abhängig

Das Bild, welches VR-Präsident Fritz Marti an der 53. ordentlichen GV der Luftseilbahn Kies-Mettmen – bereits zum siebten Mal im Berghotel Mettmen – präsentierte, ist eher düster. Der Geschäftsverlauf wird als sehr schlecht beurteilt. Trotzdem passierten alle Geschäfte diskussionslos. Die Geschäftsstelle befindet sich neu in der Talstation der Luftseilbahn im Kies, VTB-Treuhand AG, Niederurnen, bleibt weiterhin Revisionsstelle.



In guten wie in schlechten Zeiten: die Aktionäre stehen voll hinter der Luftseilbahn Kies - Mettmen (Bilder: illi baumgartner)
In guten wie in schlechten Zeiten: die Aktionäre stehen voll hinter der Luftseilbahn Kies - Mettmen (Bilder: illi baumgartner)

81 Aktionäre mit 5632 Aktionärsstimmen oder 59,28% des Aktienkapitals durfte Fritz Marti, Präsident des Verwaltungsrates der Luftseilbahn Kies-Mettmen AG, an diesem Prachtstag auf Mettmen begrüssen.
«Krisen lassen uns wachsen – und dieser Gedanke hat uns in den letzten Jahrzehnten in guten und schlechten Zeiten der Bahn begleitet. Wir sind zuversichtlich, dass wir diese schwierige Zeit gestärkt meistern. Auch wenn es noch eine herausfordernde wird» so Marti in seinen Begrüssungsworten.

Die neue Strasse ist die Lebensader

Zwar ist seit zwei Jahren die Zufahrt ins Kies wenigstens mit dem ÖV möglich. Nicht nur die Leistungsträger (Luftseilbahn Kies - Mettmen, Berghotel Mettmen, Leglerhütte SAC, Naturfreundehaus und Restaurant Fryberg), sondern auch die SN, Alpbetriebe oder der Tourismus im Freiberg Kärpf, sind aber auf eine gut ausgebaute Strasse und somit auch auf den Individualverkehr und schlussendlich auf die touristische Wertschöpfung angewiesen.
Wie sehr sich die erschwerte Anfahrt aber auswirkt, zeigt ein Vergleich aus dem Jahre 2018 (mit 93'241 beförderten Personen) und 2024 (mit nur noch 51'594 oder 45% weniger). Die Sommersaison 2024 (84% der Gäste) brachte von insgesamt 185 Tagen 82 schöne, 56 bewölkte und 47 Tage mit schlechtem Wetter, während der Winter 2024 (16% der Gäste) gar nur schlechtes Wetter im Gepäck hatte und aufzeigt, dass der Faktor Wetter ebenfalls sehr mitspielt. Platz für Gäste ist im Kärpfgebiet vorhanden, die Zusammenarbeit stimmt, die Leute können also Geld ausgeben.

Mettmen - ein Leuchtturm, der zu wenig wahrgenommen wird

VR-Präsident Fritz Marti ging in seiner persönlichen Einschätzung noch einen Schritt weiter und stellte die Politik an den Pranger. «Wir werden nicht mehr wahrgenommen. Scheinbar ist eine Wertschöpfung von einigen Millionen und dutzenden von Arbeitsplätzen auf Mettmen zu wenig. Zwar wird Mettmen als Leuchtturm bezeichnet, aber die Leuchtmittel und Energie der Politik fehlen. Der Kampf in den drei Gemeinden und Eigeninteresse sind in den letzten Jahren im Vormarsch. Zum Glück sind die Leistungsträger gemeinsam unterwegs und ziehen am gleichen Strang, um die Zukunft zu meistern».

Ein Hochseilakt erster Güte

Die Konzession der Luftseilbahn dauert bis 2028. In Erneuerungen rund um die Bahn, Gebäude und Erschliessung wurden seit der letzten Sanierung im Jahre 2013 Fr. 900'000.- investiert.
In den nächsten Jahren (Finanzplanung 2024 bis 2045) stehen mit 3,4 Mio. Franken erneut grosse Investitionen an. Diese zu stemmen bleibt je nach Situation eine sehr grosse grosse Herausforderung.
Der Dank des Präsidenten galt daher der Gemeinde (Dep. Wald und Landwirtschaft, Tiefbau und Werke, Wirtschaft und Finanzen), der Autobetriebe Sernftal, Visit Glarnerland, den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren täglichen Einsatz und den Bus-Chauffeuren der Autobetriebe Sernftal, welche die Gäste bei jeder Jahreszeit und Witterung sicher ins Kies und zurückbringen.
Eingeschlossen in diesen Dank auch die VR-Kollegen/In für die konstruktive und speditive Zusammenarbeit und Beatrice Figi, welche nach 12 Jahren auf der Geschäftsstelle, als Aktienregister, Klagemauer, Telefonistin und Zahlungsmensch in den wohlverdienten «Seilbahnruhestand» zurück getreten ist.

Nach der sehr speditiv verlaufenen Versammlung war das sehr feine Essen aus der Berghotel Mettmen-Küche eine Entschädigung für die eher «harte Kost» des Präsidenten.