Das Gesamtvolumen der beanspruchten Hypothekarkredite wuchs in den letzten zehn Jahren in der Schweiz um beinahe 200 Milliarden Franken, was einer Zunahme von fast 50 Prozent entspricht. Noch stärker ist das Wachstum bei den Raiffeisenbanken: Seit 1996 hat sich das Hypothekarvolumen auf knapp 88 Milliarden Franken verdoppelt.
Grosse Auswahl
Neben den Hypotheken mit einem festen Zinssatz gibt es aber noch eine Reihe anderer Hypothekarmodelle. Die Auswahl ist gross, bisweilen unübersichtlich und letztendlich auch schwer vergleichbar. Die Raiffeisenbanken bieten neben der Festhypothek mit Laufzeiten von zwei bis zehn Jahre noch folgende Hypotheken an: variable, LiborTop, LiborFlex und Minergie.
Es kann sich vieles zutragen
Hypotheken sind langfristig angelegte Geschäfte. Während der Kredit läuft, kann sich mittel- und langfristig vieles zutragen: in der Zinsentwicklung, auf dem Immobilienmarkt, im Leben des Hypothekarnehmers. Trotz diesen Unwägbarkeiten und trotz tiefen Zinsen sollten jene, die sich über den Erwerb von Wohneigentum Gedanken machen, ein paar eiserne Grundregeln zu Herzen nehmen. So muss der Kreditnehmer rund 20% des geschätzten Verkehrswertes des Hauses oder Eigentumswohnung mit eigenen Mitteln finanzieren. Dabei können Vorsorgegelder verwendet oder verpfändet werden.
Langfristig durchschnittliche Zinssätze
Die erste Hypothek, die nicht zurückbezahlt werden muss, darf bis zu 65% des geschätzten Verkehrswertes ausmachen. Die zweite Hypothek deckt weitere maximal 15% ab. Sie muss direkt oder indirekt amortisiert werden. Bei der Tragbarkeit dürfen die Kosten aus Kapitalzinsen, Amortisation, Rückstellungen für Nebenkosten und Unterhalt nicht mehr als ein Drittel des Bruttoeinkommens ausmachen. Hier liegt oft ein Missverständnis vor: Die Banken verwenden nicht die effektiven – momentan tiefen – Zinssätze zur Berechnung der Tragbarkeit. Es werden langfristig durchschnittliche Zinssätze benutzt, um das Szenario von einem ansteigenden Zinsumfeld miteinzubeziehen. So wird mit einem Zinssatz von 5% (1. Hypothek) respektive 6% (2. Hypothek) gerechnet. Als Faustregel gilt, dass in der Tragbarkeitsberechnung 6% für alle Aufwendungen veranschlagt werden. Bei einem Objekt mit einem Verkehrswert von 600'000 Franken sind dies 36'000 Franken, womit das Bruttoeinkommen mindestens 108'000 Franken betragen muss.
Kritische Fragen stellen
Der Hypothekarnehmer sollte sich auch kritische Fragen zur Sicherheit seines Arbeitsplatzes, seiner beruflichen Wettbewerbsfähigkeit und auch zur familiären Stabilität stellen. So kann eine Scheidung die finanziellen Voraussetzungen so dramatisch verschlechtern, dass die Hypothekarlast nicht mehr tragbar ist. Hypothekarnehmer sollten sich deshalb – zum eigenen Schutz – fragen, ob die Schnäppchenpolitik (die Suche nach noch billigeren Angeboten) langfristig nicht zum Bumerang wird. Denn die aggressiven Angebote gewisser Anbieter können langfristig ganz schön ins Portemonnaie gehen.
Schutz vor Risiken
Die Einhaltung dieser wenigen eisernen Grundregeln hilft dem Kreditnehmer, sich vor allzu grossen mittel- und langfristigen Risiken zu schützen. Die Raiffeisenbanken sind sich auch in dieser Hinsicht ihrer Verantwortung bewusst. Sie wollen Ihnen den Traum von den eigenen vier Wänden realisieren helfen, aber so, dass dieser nicht schon in ein paar Jahren zum Albtraum wird. Ihre Raiffeisenbank bietet Ihnen eine kompetente und umfassende Beratung, welche auch Ihre individuelle Lebenssituation und Ihre persönlichen Bedürfnisse berücksichtigt.
Unsere Kreditspezialisten beraten Sie gerne: Rolf Luchsinger 055 618 45 42 und Jeannette Rhyner 055 618 45 43
