Nichts zu bestellen

Ersatzgeschwächt reiste die Glarner 2.-Liga-Schachmannschaft ans Auswärtsspiel nach Winterthur und kassierte eine deutliche Niederlage.



Ersatzgeschwächt reiste die Glarner 2.-Liga-Schachmannschaft ans Auswärtsspiel.
Ersatzgeschwächt reiste die Glarner 2.-Liga-Schachmannschaft ans Auswärtsspiel.

Ohne den Stammspieler und zuverlässigen Punktegaranten Peter Fuchs trat Glarus zum schwierigen Match gegen Winterthur an. Als Ersatzspieler wurde Daniel Jenny eingesetzt, der es am dritten Brett gleich mit dem stärksten Spieler der Winterthurer zu tun bekam. Erfolgswahrscheinlichkeit 5%: Na Prost! Immerhin verpufft Winterthur den stärksten Trumpf gegen unseren Ersatzspieler, dachte sich manch einer auf der Glarner Seite. Das Verpuffen der Trümpfe war freilich auch auf der Seite der Fridlimannen gut vertreten, denn ausgerechnet Martin Dürst bekannt für seinen fulminanten Eröffnungsangriff, griff bei eben diesem fehl und bescherte sich damit einen Nachteil, der zum Partieverlust führte.

Zu viel ging daneben


Kurz darauf brachen auch bei Daniel Jenny die Dämme, als ein unscheinbares gegnerisches Bäuerchen das Brett überqueren und sich in eine strahlende Dame verwandeln konnte, welche die Figuren des Glarners in unliebsamer Weise von hinten beackerte. Das Verwandeln unscheinbarer Herren in eine Dame bringt eben nicht nur beim Singen, sondern auch auf dem Schachbrett meist den Sieg. Hoffnung keimte auf, als Martin Jenny im Endspiel seinen Kontrahenten mit ruhiger Hand ausspielte und damit Glarus wieder ins Spiel brachte. Danach Showdown am Spitzenbrett. Oswald Bürgi fuhr gegen Ingo Klaus eine Hochrisikostrategie und opferte drei Figuren gegen die Dame. «Was – drei Figuren? Ich dachte, es seien zwei gewesen!», wunderte sich ein erstaunter Bürgi nach dem Match. Doch lassen wir uns nicht ablenken, denn Ingo Klaus lief in rasender Zeitnot zu Höchstform auf, fand einen Wunderzug nach dem anderen und entschied die Partie für sich. Eine beeindruckende Leistung des Winterthurers, die den interessierten Beobachtern grossen Respekt abnötigte.

Für die Mannschaft geopfert


Zum tragischen Held des Matches wurde Reto Lusti, der zwar ein sicheres Remis erreicht hatte, aber wusste, dass nur ein Sieg das Mannschaftsresultat retten könnte. So stellte Lusti das persönliche Resultat hintenan und kämpfte beherzt um einen Sieg, der kaum zu erreichen war. Nach langer Spieldauer überreizte er seine Stellung und verlor schliesslich alles. Wenig Ertrag für viel Mut, aber für seinen vorbildlichen Teamgeist hat Reto Lusti höchsten Respekt verdient. Ebenfalls auf Messers Schneide stand es bei Olga Kurapova, die aus einer sehr riskanten Partie noch ein Remis erreichte. Damit stand die klare 1,5:4,5-Niederlage fest, die, gemessen an den erspielten Leistungen, sicher etwas zu hoch ausgefallen ist. An diesem Tag riskierten die Glarner viel und wurden dafür schlecht belohnt.