Niederurnen benötigt mehr Schulraum

Die Gemeinde Glarus Nord braucht in Niederurnen mehr Schulraum. Aus diesem Grund beantragt der Gemeinderat zuhanden der Gemeindeversammlung zwei Baukredite von insgesamt rund 12 Mio. Franken. Die Stimmberechtigten beraten am 9. November 2022 über die entsprechenden Projekte und Kredite.



Sowohl im Schulhaus Büel als auch auf dem Schulareal Linth-Escher in Niederurnen wird der Platz allmählich knapp (Archivbild zvg)
Sowohl im Schulhaus Büel als auch auf dem Schulareal Linth-Escher in Niederurnen wird der Platz allmählich knapp (Archivbild zvg)

Sowohl im Schulhaus Büel als auch auf dem Schulareal Linth-Escher in Niederurnen wird der Platz allmählich knapp: So fehlen im Büel aktuell zwei Klassenzimmer, dazu drei Gruppenräume sowie ein Werkraum. Ebenso sind die Tagesstrukturen Niederurnen in den vergangenen Jahren stark gewachsen: Seit dem Jahr 2018 verdoppelte sich die Anzahl Betreuungseinheiten der in Niederurnen betreuten Kinder. Dies führt dazu, dass die Nachfrage bei den Tagesstrukturen das Angebot gegenwärtig deutlich übersteigt. Gemäss dem kantonalen Bildungsgesetz müssen ausreichend Plätze in den Tagesstrukturen angeboten werden.

Schulhaus Büel – Aufstockung und Optimierung des Bestehenden

Die Gemeinde Glarus Nord verfolgt diese Entwicklung schon seit geraumer Zeit (vgl. Medienmitteilung vom 01. Juli 2022) und evaluierte über den Sommer 2022 hindurch verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Da die Fläche auf dem Schulareal Büel beschränkt ist, prüfte die Gemeinde Glarus Nord die Aufstockung der bestehenden Turnhalle, was bautechnisch möglich ist. Mit der Aufstockung kann der notwendige Raum für die Tagesstrukturen geschaffen werden. Gleichzeitig wird dadurch auch das heute teilweise undichte Dach der Turnhalle saniert. Der benötigte Schulraumbedarf soll durch verdichtetes Bauen und die optimale Nutzung in den bestehenden Räumlichkeiten realisiert werden. So ist vorgesehen, das bislang nicht genutzte Dachgeschoss auszubauen. Ebenso kann man die freiwerdenden Räumlichkeiten umnutzen, welche durch den Umzug der Tagesstrukturen entstehen. Mit diesen Umbaumassnahmen müssen sämtliche veralteten Elektroinstallationen erneuert werden. Gleichzeitig wird der bestehende Altbau aus dem Jahr 1908 energetisch saniert. Auf dem Dach des Zwischentrakts ist zudem eine Photovoltaik-Anlage geplant. Die Kosten für diese baulichen Massnahmen auf dem Schulareal Büel belaufen sich auf 9,04 Mio. Franken. Die Arbeiten sollen rechtzeitig für den Beginn des Schuljahres 2025/2026 abgeschlossen sein.

Schulhaus Linth-Escher – Anbau an das Bestehende

Auch in der Oberstufe Linth-Escher sind die Schülerzahlen gestiegen: Gingen im Jahr 2019 noch 205 Schülerinnen und Schüler im Linth-Escher zur Schule, so sind es heute bereits 259 schulpflichtige Jugendliche. Dies entspricht einem Wachstum von rund 28 Prozent. In der Oberstufe existiert bislang lediglich ein Natur- und Technik-Zimmer, welches gegenwärtig von der ganzen Schule genutzt wird. Diese Kapazitäten reichen nicht mehr aus, sodass es ein zweites entsprechendes Spezialzimmer braucht. Gleichzeitig benötigt die Oberstufe zusätzliche Gruppenräume. Diese sollen mit zwei Anbauten auf der Südostseite von Trakt D (bei den beiden Treppenhäusern zum Fussballplatz) realisiert werden. Dadurch schafft die Gemeinde sechs zusätzliche Gruppenräume. Weiter muss der alte Schulhaustrakt C einer energetischen Gebäudehüllensanierung unterzogen werden. Es ist vorgesehen, auf dem Dach eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Die Gesamtinvestitionen im Schulhaus Linth-Escher belaufen sich auf 3,5 Mio. Es ist das Ziel, diese Arbeiten bis zum Beginn des Schuljahres 2023/2024 auszuführen. Die Gemeindeversammlung Glarus Nord wird am 9. November 2022 über den Baukredit für beide Projekte befinden.