Sie haben es endlich vollbracht. Nach unzähligen Versuchen in den letzten Jahren sind die Standschützen Niederurnen ganz oben angelangt. In ihrer Paradedisziplin mit Karabiner und Stgw90 im Feld E holen sie sich die lang ersehnte Goldmedaille. Dazu brauchte es auch perfektes Timing – aber der Reihe nach: Der Wettkampfstart nach dem Mittag gelang der Gruppe nach Mass: Mit 701 Punkten konnte der erste Durchgang mit über 9 Zählern Vorsprung auf die Konkurrenz gewonnen werden. 12 Teams von 24 kamen eine Runde weiter. Sie schienen also schon vom ersten Schuss an unschlagbar. Martin Sigrist steuerte unglaubliche 146 Punkte bei (12x die Zehn, 2x Neun und 1x Acht). Es folgte die Bewährungsprobe im zweiten Durchgang. Hans-Rudolf Weber (134) und Jakob Steinmann (140) starteten unterschiedlich – der Schnitt aber stimmte. Anschliessend versuchten sich Martin Sigrist (135) und Heinz Steinmann (142) – auch hier immer noch alles im grünen Bereich. Als Letzter war René Zwicky an der Reihe. Nach etwa der Hälfte seines Programmes war klar, 131 Zähler würden für den Einzug unter die besten sechs und damit für den Schlussdurchgang reichen. Zwicky hatte nicht seine beste Phase, verlor Punkt um Punkt, bis nach dem 15. Schuss die Punktlandung mit 131 Punkten Tatsache war. Durchschnaufen, nochmals Glück gehabt. Doch für ganz nach oben braucht es das auch. Nun hatten sie erst recht nichts mehr zu verlieren. Entsprechend fiel die Entscheidung aus. 696 Punkte, ein weiteres Topresultat von Martin Sigrist (142), Heinz Steinmann (140), René Zwicky (139), Jakob Steinmann (138), Hans-Rudolf Weber (137). Doch reicht das auch? Ja, um kurz nach 17.00 Uhr stand fest: Niederurnen Stand ist Schweizer Meister. «Wir sind überglücklich, dass wir es in dieser Konstellation im letztmöglichen Moment doch noch geschafft haben!», strahlte der stolze Gruppenschütze René Zwicky mit der Goldmedaille. Das Podest komplettiert Plasselb (682 Pkt.) als Dritter und Häbernbad (696 Pkt.) als Zweiter. Bei Häbernbad schoss mit Rudolf Steffen ein Schütze mit Jahrgang 1933 mit und holte so 88-jährig eine Silbermedaille.
Kein Glückstag für Quartett am Vormittag
Am Morgen begannen vier Glarner Gruppen in den anderen Kategorien. Linthal-Auen und Niederurnen Stand im Feld A sowie Ennenda und Bilten im Feld D. Der Start musste wegen Nebels um 20 Minuten verschoben werden. Und als es dann losging, war die Sicht immer noch nicht so klar. Item, es war für alle Startschützen gleich. Die ambitionierten Schützen von Linthal-Auen (Fredi Ronner, Andreas Stüssi, Brigitte Ryser, Christoph Kamber, Josef Gisler) kamen nicht wie gewünscht auf Touren und belegten den 15. von 16 gestarteten Teams. Niederurnen Stand erging es in etwa gleich. Die angetretenen Michael Kubli, Niklaus Müller, Reni Wiederkehr, Martin Steinmann und Mathias Simitz erwischten auch nicht den besten Tag. Einen Rang vor Auen auf Platz 14. Sie haben jedoch erste, wichtige Finalerfahrungen gesammelt. Der Sieg im Feld A holt sich Ibach-Schönenbuch vor Höri und Schwanden b. Sigriswil. Im Feld D war ebenfalls bereits früh Endstation für die Glarner Vertreter. Ennenda um die routinierten Schützen Martin und Ernst Hürlimann, Ruedi Feldmann, Roland Rinderer und Ruedi Feldmann erzielten 687 Punkte. Dies bedeutete Rang 16 von 24 angetretenen Gruppen. Bilten mit Urs Jöhl, Josef Schnellmann, Dennis Weber, Sandra Zimmermann und Marco Roth wurde auf dem 20. Rang klassiert (681 Pkt.). Die zwölf besten Teams sind in die nächste Runde eingezogen. Am Schluss schwang hier Rothenbrunnen vor Ägerital-Morgarten und Root obenaus.
Die Ranglisten sind auf der Homepage des Schweizer Schiesssportverbandes abrufbar – www.ssv-fst.ch.