Seit dem 5. Januar 2025 weiss das Team, was es zu bauen hat. Ein 180 Seiten langes Dokument erklärt die Aufgabenstellung. 18 Jugendliche, darunter Schüler/Schülerinnen und Lernende, sind nun daran, einen Roboter zu bauen. Die Hauptaufgaben des Roboters in diesem Jahr beinhalten: Fahren, Klettern, Anheben von Teilen und das genaue Platzieren derselben. Bis Ende Februar muss das Gerät fertig sein. Es gibt also viel zu tun.
Teamsitzung
Am Abend meines Besuchs in der Kanti ist eine Team-Sitzung angesagt. Die Mentoren des Teams wollen den Stand der Dinge wissen. Wie weit ist man schon? Was braucht es noch? Wo liegen die Herausforderungen? Themen wie das Fahrwerk, Motoren, Hubturm, Kletterturm, Elektronik und die Programmierung werden angesprochen. Eine wichtige Frage ist auch die Beschaffung des Materials. Nicht alles was benötigt wird, kann in der Kanti hergestellt werden. Lieferfristen von spezialisierten Firmen sind lang und diese Zeit hat das Robotik-Team nicht. Also muss alles schnell bestellt werden, um verbaut werden zu können.
Gut ausgerüstet
Nun will ich aber auch wissen, wie und wo das Team all die Teile herstellt. Mentor Hans Wiederkehr, Projektleiter und technischer Leiter des Teams, nimmt mich nach der Team-Sitzung auf einen Rundgang mit. Die erste Station ist der Planungsraum. Hier werden die Teile auf dem Computer gezeichnet, berechnet und zum Teil gleich mit dem 3D-Drucker hergestellt. Auch die Elektronik-Abteilung ist hier untergebracht. Ich staune, wie die Schüler/Schülerinnen und Lernende mit einer Selbstverständlichkeit dies alles planen, zeichnen, berechnen und auch noch gleich produzieren.
In einem anderen Raum befindet sich noch ein grosser 3D-Drucker. Anders als die kleineren 3D-Drucker, werden hier die Teile aus sehr feinem Sand geschaffen. Gleich nebenan steht noch ein Wasserstrahlschneider. Damit können Teile bis 3 cm dicke bearbeitet werden. Eine Werkstatt darf natürlich nicht fehlen. Diese ist auch gut ausgerüstet mit einer Drehbank, einer Fräse, Standbohrmaschinen und vieles mehr. Das alles stellt die Kanti Glarus dem Robotik-Team zur Verfügung.
6417 Fridolin Robotik – so der korrekte Name des Teams – ist das einzige in der ganzen Schweiz und hat auch schon internationale Wettbewerbe gewonnen. Dass dies möglich ist, verdankt das Team grosszügigen Sponsoren und der Kanti Glarus, die die Räumlichkeiten und Infrastruktur zur Verfügung stellt. Aber ein grosses Lob gebührt auch den Schülern/Schülerinnen und Lernenden, die mit ihren Leistungen in der Robotik zu glänzen wissen. Wie schon erwähnt, bleibt nicht mehr viel Zeit bis Ende Februar. Doch der Wille es zu schaffen, ist gross. Nicht nur weil es eine grosse Herausforderung ist, nein, es macht auch Spass, und dies bekam ich bei meinem Besuch zu spüren. Die Stimmung im Team ist ausgezeichnet.
Ich werde das Team kurz vor der Fertigstellung des Roboters noch einmal besuchen und mich selbst davon überzeugen, ob es ihnen gelungen ist. Ich bin gespannt.